Sozialräume aufwertenNeues Programm soll Wohnqualität in Veedeln steigern
Finkenberg – Passgenau auf die Stadtteile abgestimmte Fördermaßnahmen sollen in den kommenden Jahren das Leben in Porz-Ost, Finkenberg, Eil und Gremberghoven schöner machen. Mit dem Programm „Starke Veedel – starkes Köln“ will die Stadt mit dort lebenden Menschen für dieses Gebiet als einem von elf sogenannten Sozialräumen ein Handlungskonzept umsetzen.
Im Stadtbezirk Porz liegt der größte der elf Kölner Projekträume mit Großwohnsiedlungen aus den 1970er Jahren. Hier sollen mit Förder-Millionen von Stadt, Land und EU konkrete Maßnahmen umgesetzt, vorhandene Strukturen gestärkt und langfristig eine Stabilisierung erreicht werden.
Stadtteileltern sollen ausgebildet werden
Bei einer Veranstaltung mit Bürgern aus den Ortsteilen stellte Ina-Beate Fohlmeister vom Amt für Stadtentwicklung jetzt in der Lise-Meitner-Gesamtschule die Fortschritte vor und warb um intensive weitere Beteiligung. Bezirksbürgermeister Henk van Benthem begrüßte die engagierten Bürger. Sie sammelten Ideen rund um Themen wie früh ansetzende Hilfe, öffentlicher Raum sowie Umwelt und Wohnen. Dazu gibt es weit vorangeschrittene Konzepte. So sollen Stadtteileltern ausgebildet werden, die Menschen im Veedel unterstützen und helfen, Entwicklungschancen von Kindern und Erziehungskompetenzen von Eltern zu verbessern.
Mit Ideen zur Gestaltung multifunktionaler Freiräume sollen Grünanlagen verschönert und attraktive Spielflächen geschaffen werden. Dafür ist der Eiler Schützenplatz ein Pilotprojekt. Geplant sind ein Quartiersplatz für Lebens- und Aufenthaltsqualität, Begegnungsräume etwa fürs Schützenfest und darüber hinaus ein klimatisches Plus, nämlich die Senkung des Überflutungsrisikos bei Starkregen durch eine Wiesenmulde zum Regensammeln. „Wir haben gerade in Chorweiler zwei neue Spielplätze mit tollen Angeboten in Betrieb genommen – es ist schön zu sehen, welche Aufwertung das fürs Veedel bringt“, sagte Fohlmeister.
Viele Ideen und Anregungen
Im Haus-, Hof- und Fassadenprogramm stehen Aktivitäten zur Begrünung, Fassadenverbesserung und Gestaltung bisher trister Höfe und Gärten auf der Agenda. Auch dies soll nicht allein das Stadtbild verschönern, sondern das Miteinander verbessern und durch die jeweils 50-prozentige Fördermöglichkeit vermehrt private Investitionen befördern.
Die Besucher der Veranstalter brachten vielfältige weitere Ideen und Wünsche an. So gab es den Hinweis auf ein Förderprogramm „Hausmeister mit Residenzpflicht in Problemimmobilien“. Rund um ein Finkenberger Haus habe ein dort wohnender Hausmeister mit seiner vorbildlichen Arbeit tatsächlich für durchgreifende Verbesserungen gesorgt. Gunther Geisler vom Bürgerverein Gremberghoven verwies auf Unterstützungsbedarf zur Gestaltung dreier Plätze im ehemaligen Eisenbahnerort.
Eine weitere Anregung waren Koppelgeschäfte mit Supermarktketten, die begehrte Standorte nur bekommen sollten, wenn sie auch in unterversorgten, weniger attraktiven Orten eine Niederlassung anböten. Wie Fohlmeister betont, soll das ämterübergreifende Projekt zur Veedel-Stärkung bis 2024 die Projekte in allen elf Gebieten mit insgesamt 60 bis 70 Millionen Euro umsetzen. Mit allen für den hiesigen Sozialraum konzipierten Maßnahmen sei die Stadt zusammen mit den Sozialraumkoordinatoren „fast am Start“.