Sperrung an der A59Brückenneubau in Köln-Wahn beginnt
Wahn – Auf der Flughafenautobahn A59 in Wahn und bei der Abfahrt aus Richtung Bonn müssen Verkehrsteilnehmer von Anfang September an mit Einschränkungen rechnen. Der Neubau der Brücke in der Anschlussstelle Wahn beginnt. Das 66 Meter lange Bauwerk über die L 489 (Heidestraße) ist den starken Verkehrsbelastungen nicht mehr gewachsen, wie der Bauträger Straßen NRW mitteilt.
An gleicher Stelle entsteht ein breiteres Ersatzbauwerk, das in seinen Dimensionen schon für den kommenden Ausbau der A59 auf sechs Fahrstreifen ausgelegt sein wird. Die Arbeiten werden etwa zwei Jahre dauern.
Erheblichen Einschränkungen für den Verkehr
In dieser Zeit kommt es zu zum Teil erheblichen Einschränkungen für den Verkehr auf der A59 und zeitweise auf der Heidestraße. So wird mit Beginn der Baumaßnahme von Dienstag, 4. September, an die Ausfahrt in der Anschlussstelle Wahn aus Bonn kommend für voraussichtlich rund fünf Monate gesperrt werden. Eine Umleitung über die Anschlussstelle Flughafen wird ausgeschildert.
„Unter anderem wegen der Umleitungen sind wir eng im Gespräch mit den Verkehrsbehörden der Stadt“, sagt Timo Stoppacher von Straßen NRW. Verkehrsteilnehmer in Fahrtrichtung Köln, die in Wahn nicht abfahren können, werden über die nächste Abfahrt am Flughafen geleitet. Sie können dann auf der Autobahn zurück in Richtung Bonn fahren und die Abfahrt Wahn nutzen, die in dieser Fahrtrichtung offen ist.
Nach Stoppachers Erfahrung dürften sich ortskundige Autofahrer auch andere Wege suchen. Wer zur Bundeswehrkaserne oder zum DLR unterwegs ist, könnte beispielsweise über den Mauspfad zurückfahren. „Der Verkehr sucht sich seinen Weg“, hat Stoppacher schon bei vielen Autobahnbaustellen erlebt. Das könne dazu führen, dass auch Wohnviertel in Lind und Wahn vom Ausweichverkehr betroffen würden.
Bis Frühjahr findet vorarbeiten statt
Neben das bestehende Brückenbauwerk wird auf der zu Wahnheide gelegenen Seite eine Behelfsbrücke gebaut. Dazu sind bereits im vergangenen Winterhalbjahr umfangreiche Baumfällarbeiten auf der Böschung erfolgt. Bis zum Frühjahr 2019 finden weitere Vorarbeiten statt, die eine Ausfahrtsperrung nötig machen.
Das vormontierte Bauwerk wird unter Vollsperrung der Heidestraße laut Plan an einem Wochenende im März 2019 eingeschoben werden. Der Verkehr in Richtung Köln wird dann über diese Brücke geführt. Die Fahrtrichtung Bonn wird vor dem Abbruch der ersten Bauwerkshälfte auf die bisherige Fahrbahn der Richtung Köln gelegt.
„Die Heidestraße muss dafür nur übers Wochenende gesperrt werden, so vermeiden wir erhebliche Störungen im Berufsverkehr“, spielt Stoppacher auf das starke Verkehrsaufkommen wochentags auf der Heidestraße an, wenn Mitarbeiter der Bundeswehr oder des DLR zu ihren Arbeitsplätzen und nach Feierabend heimwärts fahren.
An Wochenenden sei die Frequenz deutlich niedriger. Autofahrer würden am Abbruch-Wochenende für den östlichen Brückenteil unter anderem über die Nachtigallenstraße umgeleitet. Beim Abbruch des westlichen Brückenteils ist wieder eine Wochenend-Sperrung vorgesehen.
Neubau erfolgt jetzt vorgezogen
Die Herausforderung beim Abbruch des bestehenden Bauwerks liegt laut Straßen NRW darin, dass im Gegensatz zu vielen anderen Brücken das Brückendeck der Autobahn A59 in einem Stück gebaut worden ist. In einem aufwendigen Verfahren muss also der Brückenquerschnitt in der Mitte entkoppelt werden. Anschließend wird zunächst die westliche Hälfte in Fahrtrichtung Bonn abgebrochen und neu gebaut.
Schon vor Jahren, als zahlreiche Brücken landesweit auf ihren Zustand untersucht und neu bewertet worden waren, ist die 50 Jahre alte Autobahnbrücke über die Heidestraße mit Stützen verstärkt worden. Der Neubau erfolgt jetzt vorgezogen vor der geplanten Erweiterung der A59 auf sechs Spuren.
Ausbau der Flughafenautobahn
Die Erweiterung der Flughafenautobahn A59 auf sechs Fahrspuren erfolgt nach dem Brückenneubau. Vier Abschnitte sind geplant: AK Porz bis Flughafen, Flughafen bis Spich, Spich bis St. Augustin, St. Augustin bis Bonn.
Für den ersten Bauabschnitt läuft das Planfeststellungsverfahren; es muss über eine Anwohner-Klage entschieden werden. Für den südlichsten Abschnitt ist die Planfeststellung im Gange, die mittleren Abschnitte warten noch auf den Verfahrensbeginn.
Ob Baubeginn in fünf, zehn oder 20 Jahren ist, hängt auch von Variablen wie der Einrichtung einer Rheinspange als neuer Autobahnverbindung ab. (bl)