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Treffpunkt fürs ViertelPark an der Glashüttenstraße soll grüner Mittelpunkt werden

Lesezeit 4 Minuten

Der Park an der Glashüttenstraße bietet zurzeit nicht mehr als eine Wiesenfläche und einen Bolzplatz; die Aufenthaltsqualität ist gering.

Porz – Wie der Park an der Glashüttenstraße in Zukunft aussehen soll, damit er ein Anziehungspunkt für alle Menschen im Viertel wird – darüber berieten engagierte Porzerinnen und Porzer Bürger in einem Workshop des Bündnisses Porz-Mitte. In der Turnhalle des Jugendzentrums Glashüttenstraße waren dazu etwa 20 interessierte Bürger zusammengekommen.

Die Initiatoren hatten sich sicherlich mehr Besucher gewünscht. Allerdings bestärkte die geringe Beteiligung die Bündnismitglieder auch in ihrem Engagement. „Wir wollen die unterschiedlichen Gruppen im Viertel zuerst einmal für die Beteiligung motivieren“, sagte Jochen Reichel, stellvertretender Vorsitzender des Bündnisses. Und das sei schließlich ein längerer Prozess, der gerade erst am Anfang stehe.

Die Workshop-Organisatoren (v.l.): Klaus Schäfer, Paul Röser und Jochen Reichel

Dabei geht es um die rund 2,5 Hektar große Grünfläche zwischen Bergerstraße und Glashüttenstraße. Zurzeit gibt es dort einen großen Parkplatz, einen Bolzplatz, Wiesenflächen und einen begrünten Hügel. Das Areal soll komplett neugestaltet werden. Der Umbau ist Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) für Porz.

Für das neue Gesicht des Parks sind gut vier Millionen Euro veranschlagt, die zu einem großen Teil durch Fördermittel des Landes aufgebracht werden. Damit die Gelder fließen können, müssen sie jedoch bis spätestens zum Sommer 2020 beantragt werden, so hat es die Stadt erklärt. Weil die Zeit drängt, hat die Bezirksvertretung einer Ausschreibung des Projektes ohne vorherige Bürgerbeteiligung zugestimmt.

Suche nach einem Planungsbüro

Zurzeit sucht das zuständige Amt für Landschaftspflege und Grünflächen in einer europaweiten Ausschreibung nach einem Planungsbüro. Die Verwaltung rechnet damit, gegen Ende des Jahres ein Landschaftsarchitekturbüro gefunden zu haben, das die Neugestaltung des Parks übernimmt. Wenn die Landschaftsplaner gefunden sind, sollen auch die Bürger eingebunden werden, verspricht die Verwaltung.

Genaue Termine für die Beteiligung gebe es noch nicht, teilte die Stadt auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Damit die verschiedenen Interessengruppen im Viertel bis zur dann geplanten Beteiligung bereits Bescheid wissen und möglichst schon Vorschläge parat haben, hat das Bürgerbündnis bereits jetzt mit der Beteiligung begonnen – auf eigene Initiative.

Auf einem großen Plan des Areals konnten die Workshop-Teilnehmer ihren Wunschpark mit verschiedenen Elementen gestalten.

„Wir haben uns mehrfach mit Senioren, Eigentümer- und Mietervertretern getroffen“, sagt Bündnis-Geschäftsführer Klaus Schäfer. Zudem sind die Jugendlichen aus der Glashütte, die sich unter anderem im Jugendforum organisiert haben, involviert. So konnten Schäfer und Reichel auf ihrem Workshop bereits Vorschläge der verschiedenen Interessengruppen als Diskussionsgrundlage präsentieren.

Wünsche, die fast alle bis jetzt Beteiligten geäußert haben, sind etwa ein Kiosk mit Sitzgelegenheiten als Treffpunkt auf dem Gelände, ein Springbrunnen oder Wasserspielplatz und Toiletten. Die Anliegen der Jugendlichen trug Paul Röser vor. „Wir wünschen uns unter anderem einen Fußballplatz mit Kunstrasen und einen Skatepark“, sagte der 16-jährige Schüler.

Bolzplatz bleibt erhalten

Sicher ist bereits, dass der vorhandene Bolzplatz erhalten bleibt, zudem soll es eine direkte Wegeverbindung durch den Park von Süden nach Norden geben; also zwischen Philipp-Reis-Straße und Bergerstraße. Besonders wichtig sei zudem eine ausreichende Beleuchtung, damit sich alle Besucher des neuen Parks auch in den Abendstunden sicher fühlten, merkte Schäfer an.

In der Entwicklungsphase sei die Beteiligung möglichst vieler Anwohner wichtig, damit der umgestaltete Park zukünftig auch angenommen werde. Wie nötig stetige Information darüber ist,wurde bei der Versammlung deutlich: Ein Anwohner machte klar, er fühle sich nicht genügend eingebunden und er stellte die präsentierten Vorschläge grundsätzlich in Frage. Dabei hatte er inhaltlich daran nichts auszusetzen.

„Viele der Anwohner glauben nicht, dass man sie wirklich beteiligen will, deswegen bleiben sie den Veranstaltungen fern“, sagte Karim Mahdad aus dem Mieterbeirat der Glashüttenstraße mit Bedauern. Da müsse man erst Vertrauen aufbauen und immer wieder Gespräche suchen. Deshalb sei der Workshop vor den offiziellen städtischen Veranstaltungen so wichtig. „Das motiviert in Zukunft vielleicht noch weitere Anwohner sich zu beteiligen“, hofft Mahdad.

Die Ergebnisse des Workshops wollen die Initiatoren des Bündnisses in jedem Fall bündeln und später dem ausführenden Landschaftsarchitekten für die Entwicklung seiner Pla nungen zur Verfügung stellen. „Mit diesem Vorgehen haben wir bei früheren Projekten gute Erfahrungen gemacht“, sagt Geschäftsführer Schäfer.