Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Tüv-SanierungDeutschlands größter Kran für Kölns höchste Baustelle

Lesezeit 2 Minuten

Am Tüv-Hochhaus in Köln-Poll wird derzeit Deutschlands größter Baukran aufgebaut.

Poll – In schwindelerregender Höhe ziehen Höhenkletterer Schrauben fest und stecken Stahlteile zusammen. Für den Kölner Dom am Horizont haben sie keine Blicke übrig. Mehr als hundert Meter geht es unter Ihnen in die Tiefe, jeder Griff, jeder Tritt muss beim Aufbau von Deutschlands größtem Baukran sitzen.

In Poll soll der Stahlriese bei der Sanierung des Tüv-Turms helfen. Für die nächsten zwei Jahre wird das Gebäude zur höchsten Baustelle der Stadt.

40 Millionen Euro Investition

„Das Hochhaus bekommt eine komplett neue Hülle, eine Glasfassade“, erklärt Bauleiter Volker Kohn. Sie soll es den Mitarbeitern 40 Jahre nach dem Einzug endlich ermöglichen, die Fenster zu öffnen. Außerdem werden Haustechnik, Aufzüge und Brandschutzanlage auf den neusten Stand gebracht. 40 Millionen Euro investiert der Tüv Rheinland in die Sanierung.

Der 60 Meter lange Auflieger sitzt am Donnerstagvormittag – drei Tage, nachdem mit dem Aufbau des Riesenkrans auf dem Gelände des Tüv Rheinland begonnen wurde. Mit seinen 130 Metern Höhe überragt er das Bürogebäude deutlich. Sicherheitsabstand, so Kohn. Wir sind schließlich beim Tüv.

Für rund 20 Millionen Euro hat der Tüv Rheinland 2013 mit dem Bau eines neuen Bürogebäudes im Schatten des markanten Hochhauses begonnen. Viele Mitarbeiter arbeiten während der Turm-Sanierung in dem siebengeschössigen, 13.000 Quadratmeter großen „Seehaus“.

Am Montag eröffnet der Tüv dort einen Betriebskindergarten. Die offizielle Einweihung ist Mitte Juni im Rahmen der fünften „Kölner Nacht der Technik“. (ala)

Bis auf den flachen Unterbau um den Turm herum ist das Hochhaus geräumt. Die meisten der rund 700  Mitarbeiter arbeiten während der Sanierungsarbeiten in einem neuen Nachbargebäude. Viele von Ihnen verfolgen von dort gespannt das Kran-Spektakel. Der Pförtner huscht mal eben zum Knipsen vor die Tür, wenn wieder mal ein schwerer Betonklotz am Haken über den Himmel schwebt. „Ein Probegewicht“, erklärt Volker Kohn.

Ein Gerüstbau um das Tüv-Gebäude kam anstelle des Rekord-Krans nicht in Frage. „Der Flachbau hätte das Gewicht nicht tragen können“, sagt Kohn. Und wegen des Flachbaus habe man auch den Kran auch nicht am Gebäude befestigen können. Er steht frei, mehrere Meter vom Gebäude entfernt. Ein 1350 Tonnen schweres Fundament mit 18 Meter langen Pfählen in der Erde geben dem Riesen Halt. „Je nach Windstärke kann er zwischen drei und vier Metern ausschlagen.“

Anfang der kommenden Woche sollen die Fassadenarbeiten beginnen. „Vorher wird der fertig aufgebaute Kran noch auf seine Sicherheit überprüft - von uns“,  grinst Kohn. Wir sind ja schließlich beim Tüv.