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Umbau in Ensen-WesthovenPorzer ärgern sich über die neue Verkehrsführung

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Die Einbahnstraßenschilder an Kreuzung von Gilgaustraße und Kölner Straße werden leicht übersehen.

Ensen-Westhoven – An der Ecke von Gilgaustraße und Kölner Straße baut das Immobilienunternehmen KölnGrund drei neue Wohn- und Geschäftshäuser mit dazugehöriger Tiefgarage. Im Zuge der Baumaßnahme wurde die Gilgaustraße zu einer Einbahnstraße umgewandelt, was zu erheblichen Beeinträchtigungen für Anwohner und Besucher führt. Zurzeit können Autofahrer von der Kölner Straße aus nicht in die Gilgaustraße Richtung Rheinufer einbiegen. Schilder und rot-weiße Warnbarken weisen auf die geänderte Verkehrsführung hin.

Trotzdem versuchen immer wieder Autofahrer, wie sie es gewohnt sind, in die Straße einzubiegen. An der viel befahrenen Kreuzung passiert zusätzlich noch die Straßenbahn der Linie 7 die Fahrspuren, die Situation ist häufig unübersichtlich und Autofahrer übersehen die neuen Einbahnstraßenschilder. Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärt die Verwaltung dazu: „Da durch die Baustelleneinrichtung die vorgeschriebenen Restbreiten der Fahrstreifen für einen Zweirichtungsverkehr nicht gegeben waren, war es erforderlich, eine Einbahnstraße einzurichten.“ Eine Ampelanlage sei an der Stelle nicht möglich, heißt es in der schriftlichen Antwort weiter. In unmittelbarer Nähe zu den Gleisen und der Kreuzung sei schlicht zu wenig Platz für Autos, die sich vor einer roten Ampel stauen könnten.

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Nobert Schmitz (v.r.), Michael Junkersdorf, Rita Wessel-Blindert und Michael Süß vom Bürgerverein Ensen-Westhoven kritisieren die Umleitungsregelung für die Baustelle an der Gilgaustraße.

Pkw-Fahrer auf der Kölner Straße, die in die Gilgaustraße fahren wollen, werden nun über die Berliner Straße (aus Köln kommende) oder die Hohe Straße (aus Richtung Porz) geleitet. Das führt zu einer erheblich höheren Belastung für die Wohnstraßen und auch zu einer potenziellen Gefährdung für Schulkinder. „An den Umleitungsstraßen liegen zwei Schulen, an denen nun viel mehr Autos und die Baustellen-Lastwagen vorbeidonnern“, klagt Michael Junkersdorf aus dem Vorstand des Bürgervereins Ensen-Westhoven.

An der Hohe Straße liegt die Ensener Grundschule und an der Berliner Straße in Westhoven ist eine Förderschule. Das Bauunternehmen KölnGrund teilt auf Anfrage mit, dass für die Umleitungsregelung sowie die Einbahnstraßenregelung die Stadt verantwortlich sei, auf die Wegeführung habe man keinen Einfluss. Man versuche die Belastung aber so niedrig und so kurz wie möglich für die Anwohner zu halten.

Für die Gewebetreibenden auf der Gilgaustraße ist diese Belastung gerade im nun beginnenden Weihnachtsgeschäft schon jetzt ein Ärgernis. „Wir sind ein Stück weit abgeschnitten“, sagt Junkersdorf, der ein Brillengeschäft an der Einkaufsstraße führt. Kunden, die gewohnt seien, von der Kölner Straße in die Gilgaustraße einzubiegen, führen nun öfter einfach vorbei. Hinzu komme, dass an der Umleitungsstrecke über die Hohe Straße noch weitere Baustellen seien. „Da wurde schon zweimal die Straße gesperrt, dann geht wirklich nichts mehr“, erzählt Rita Wessel-Blindert, ebenfalls Vorstandsmitglied des Bürgervereins.

Die Einbahnstraßenreglung gilt zunächst bis Ende April 2019. Allerdings rechnen Stadt und Bauunternehmer mit einer Verlängerung. „Wenn der Rohbau fertig ist, wollen wir die Baustelleneinrichtungen auf der Straße verkleinern“, heißt es aus dem Unternehmen. Ob das aber bis Ende April klappe, sei ungewiss. „Wir wissen nicht, wie viele Ausfalltage wir durch den Winter haben werden“, so ein Sprecher von KölnGrund.

Auf dem Baugrundstück werden insgesamt 42 neue Eigentumswohnungen, vier Ladenlokale und 36 Tiefgaragenplätze in drei Gebäuden gebaut. Zwei fünfstöckige Häuser bilden einen Eckriegel an der Kreuzung von Gilgaustraße und Kölner Straße, das dritte Gebäude an der Schlawer Straße wird drei Stockwerke hoch. Bezugsfertig sollen die Wohnungen Anfang 2020 sein.