AboAbonnieren

UmweltDeponiefläche soll erweitert werden

Lesezeit 4 Minuten

Rund zehn Hektar groß ist das Areal, das nun auch mit Abfällen befüllt werden darf. Es liegt in direkter Nachbarschaft zum VW-Vertriebszentrum am Poller Holzweg.

  1. Bezirksvertreter fordern Verkehrsentlastung für Anwohner - Keine Annahme von Hausmüll und Grünschnitt

PollPoll. Die Deponie Am Wiemersgrund darf weiter betrieben werden und soll eine zusätzliche Ausfahrt bekommen, so empfehlen es die Bezirksvertreter. Die endgültige Genehmigung muss aber noch die Bezirksregierung ausstellen. "Wir sind zuversichtlich, dass wir die Genehmigung in den kommenden Monaten erhalten", sagt Jörg Weidenhöfer, Geschäftsführer der Betreiberfirma. Die Deponiegesellschaft Wiemersgrund unterhält die Deponie auf einem rund 27 Hektar großen Areal, das eingegrenzt wird durch das Gewerbegebiet Poll, die Hafenbahn- und Bundesbahn-Trasse sowie das Gremberger Wäldchen. Der Standort wird bereits seit 1920 als Deponie genutzt, die erste Genehmigung datiert auf das Jahr 1963.

Angefahren wird das Gelände über die Gremberger Straße, die heutige Zufahrt und Abfahrt liegt direkt unter der Östlichen Zubringerstraße. Im Zuge der neuen Genehmigung soll nun eine zusätzliche Ausfahrt am anderen Ende der Deponie über den Poller Holzweg eingerichtet werden.

Im Wesentlichen beantragt die Deponiegesellschaft, ein rund zehn Hektar großes Areal auf ihrem Gelände als weiteren Ablageort für Mineralische Abfälle zu nutzen. Das heißt, die heutige Gesamtfläche der Deponie vergrößert sich nicht. Es soll lediglich eine weitere Fläche mit Abfällen befüllt werden. Deponiert werden dort nicht gefährliche Abfälle der sogenannten Deponieklasse I, zu der Bauschutt, Erdaushub sowie Abfälle aus der Eisen- und Stahlindustrie gehören. "Wir nehmen keine Hausabfälle oder Grünschnitt an", sagt Peter Schönowsky von der Deponieverwaltung. Immer wieder kämen Privatpersonen vorbei, die ihre Abfälle auf der Poller Deponie abgeben wollten. Die müsse man abweisen, so Schönowsky.

Am Poller Holzweg soll die neue Ausfahrt für die Deponie eingerichtet werden.

Bevor Abfälle in Poll abgeladen werden dürfen, müssen sie gründlich auf ihren Schadstoffgehalt untersucht und einer Deponieklasse zugeordnet werden. "Dafür ist ein Gutachten notwendig, das uns vorgewiesen werden muss, erst dann können wir Abfälle annehmen", erklärt Geschäftsführer Weidenhöfer. Insgesamt gibt es fünf Deponieklassen (DK), angefangen bei DK 0 mit unbelasteten Abfällen bis hin zu DK IV für gefährliche Sonderabfälle wie etwa Asbest und Altöl. Für Deponieklasse I, so wie sie in Poll gilt, muss zwischen dem Abfall und der Umgebung eine Barriere bestehen. Das heißt bevor Bauschutt abgeladen werden darf, wird das ganze Areal mit einer dicken schwarzen Folie ausgelegt, so dass keine Stoffe ins Grundwasser gelangen können. Zudem gibt es eine Drainage, die das ganze Wasser der Deponie in ein Sammelbecken leitet.

Wenn sich die Deponie nach und nach mit Abfall füllt, entsteht ein Berg. So ist es bereits im nördlichen Teil der Deponie geschehen, der seit 1993 stillgelegt ist. Dort befindet sich heute ein rund 20 Meter hoher Hügel, auf dem Bäume wachsen. Bis der neue Abschnitt der Deponie einmal voll ist, wird es rund 20 Jahre dauern. Dann wird er rekultiviert, wie die bereits stillgelegten Teile der Deponie. Bis dahin dürfen täglich bis zu 76 Lastwagen das Gelände anfahren. "Das ist aber nur in Spitzenzeiten der Fall, es gibt auch Tage, da kommen keine zehn Lkw", so Weidenhöfer.

Viele der Nachbarn wüssten gar nicht, dass hier eine Deponie sei, so der Geschäftsführer. Damit es auch in Zukunft keine Konflikte mit den Nachbarn gibt, soll die zusätzliche Ausfahrt die Gremberger Straße entlasten. Geplant ist, dass Lkw die Deponie über die Gremberger Straße nur noch anfahren dürfen und sie über die neu zu schaffende Ausfahrt am Poller Holzweg verlassen. Für die neue Ausfahrt und den Lkw-Verkehr soll der Poller Holzweg an besonders engen Stellen ausgebaut werden. Zudem sollen die abfahrenden Lastwagen vom Poller Holzweg direkt in Richtung Autobahn fahren, also nach rechts auf die Rolshover Straße geleitet werden. Das fordern die Bezirksvertreter. So werde das benachbarte Wohngebiet nicht mit zusätzlichem Verkehr belastet. "Da muss ein Hinweisschild hin", fordert Marie Luise Meurer von der CDU, und SPD-Fraktionschef Simon Bujanowski wünscht sich regelmäßige Kontrollen, damit die Regelung auch wirklich eingehalten wird. Weidenhöfer sicherte den Bezirksvertretern zu, seine Kunden würden sich an die vorgeschriebene Verkehrsführung halten.

Die Zufahrt zur Deponie ist direkt unter dem Östlichen Zubringer an der Gremberger Straße.