Trainingsort für LeichtathletenNeue Sportanlage in Köln-Porz eröffnet
Porz – Die Schlusssprinter sind bereit. Wird der letzte Wechsel klappen? Er klappt. Mit dem Staffelholz geht's ins Ziel. Wer am Ende gewonnen hat, spielt bei dem Rennen der Staffelmannschaften der Leichtathletikabteilung des GSV Porz keine Rolle. Denn irgendwie sind sie alle Gewinner. Denn: Sie können endlich auf der neuen Sportanlage an der Humboldtstraße, Ecke Königsberger Straße trainieren.
Vorbei die Zeiten ohne Trainingsmöglichkeiten auf einem brach liegenden Platz. Die Umgestaltung der Sportanlage ist fertig. Friederike Paulsen, Abteilungsleiterin Leichtathletik beim GSV Porz, ist begeistert: „Der Platz ist mega. Wir freuen uns riesig.“ Findet auch der Vorsitzende des Vereins, Frank Niemeyer: „Es ist nicht nur gut geworden, es ist sehr, sehr gut geworden.“
Vielfältige Trainingsmöglichkeiten
Und das innerhalb der anberaumten Bauzeit von rund einem Jahr. Nun bietet der Platz alles, was das Leichtathletikherz begehrt. Eine neue Laufbahn, neue Sprunggruben, einen Wurfkreis mit Fangnetz, eine separate Kugelstoßanlage und vieles mehr. Aber auch Volleyball und Basketball kann hier gespielt werden. Bis hierhin war es allerdings eine wahre Odyssee. Der alte Platz war nicht nur in die Jahre gekommen, sondern auch mit Schadstoffen belastet. Die Kieselroterde musste entfernt werden.
2017 wurde mit diesen Arbeiten begonnen. Zunächst war eine Anlage mit Kunstrasenplatz geplant. Das freute die beiden Fußballvereine Sportvereinigung Porz und RSV Urbach. Nur die Leichtathleten des GSV Porz guckten in die Röhre. Denn auf einem Kunstrasenplatz sind Disziplinen wie Speerwurf oder Diskus nicht erlaubt.
Odyssee bis zur Eröffnung der Sportanlage
Die Leichtathleten sahen sich bei den Planungen nicht wirklich berücksichtigt und machten ihrem Ärger Luft. Die Politik griff das Thema Sportplatzsanierung erneut auf. Eine Verlegung der Wurfdisziplinen an die Sportanlage Brucknerstraße, wo es Naturrasen gibt, stand im Raum. Das führe zu organisatorischen Schwierigkeiten und zu einer Spaltung der Trainingsgruppen, hatten die Leitathleten dagegen gehalten. Schließlich ist auch ihr Clubheim an der Königsberger Straße.
Politik, Verwaltung und Vertreter der Vereine haben miteinander geredet, gestritten und verhandelt. Es kam zum Kompromiss, der allen zugute kommen sollte: Der Platz an der Königsberger Straße bekommt einen Natur- statt Kunststoffrasen. Der Naturrasenplatz an der Brucknerstraße am Vereinsheim der Sportvereinigung hingegen wird in einen Kunstrasenplatz umgebaut. Der erste Teil ist nun erledigt. 2,4 Millionen Euro gab es dafür von Bund und Land aus Fördertöpfen. Etwas mehr als eine Million Euro hat die Stadt noch beigesteuert.
Staatliche Förderung von über zwei Millionen Euro
Zur Eröffnung gab es nun ein Fest. Auch Vertreter des RSV Urbach waren gekommen. Doch bei den Fußballern sollte die Stimmung nicht so gut sein wie bei den Leichtathleten. „Ich bin neidisch“, sagte Lutz Kornwebel vom RSV Urbach. Es sei eine wirklich tolle Anlage geworden. Und die würde der RSV Urbach für seine Jugendmannschaften auch gerne nutzen. Nur darf er es nicht. „Von der Verwaltung wurde uns mitgeteilt, dass der Platz zunächst nur für die Leichtathleten und den Schulsport zur Verfügung steht.“
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Seinen inneren Ärger überspielt Kornwebel auf der Feier, schließlich will er auch seine Jugendmannschaften untergebracht wissen. Dass sie letztlich einen Platz gefunden haben, ist nur einem zugleich glücklichen wie tragischen Umstand geschuldet: „Prometheus hat sich aufgelöst“, klärt Kornwebel auf. Dadurch seien freie Trainingszeiten auf der Sportanlage an der Nachtigallenstraße in Wahn frei geworden, die nun genutzt werden könnten.
Dank neuer Sportanlage auch Wettkämpfe stattfinden
Um Trainingsmöglichkeiten müssen sich die Leichtathleten jetzt keine Sorgen mehr machen. Vorbei die Zeiten des brach liegenden Platzes. Die neue Sportanlage bietet aber auch direkt weitere Möglichkeiten, die dem Verein früher verwehrt blieben. „Wir können hier nun auch Wettkämpfe durchführen“, sagt Friederike Paulsen. Niemeyer sieht aber auch Chancen für andere Sportarten.
Durch die Möglichkeit, Basketballkörbe aufzustellen, seien Spiele wie Drei gegen Drei möglich. Doch bald gibt es wieder eine Baustelle. Allerdings am Platz nebenan, direkt am Stadtgymnasium. Wie Sportdezernent Robert Voigtsberger bei der Eröffnung zu berichten wusste, sei der Baubeginn für den Nachbarsportanlage für den Spätherbst dieses Jahres vorgesehen. „Das sind gute Aussichten für den Sport in Porz.“