Seit drei Jahren müssen die Schüler der Urbacher Grundschule ausweichen, weil die Turnhalle gesperrt ist. Das bleibt auch erst einmal so.
Boden rausgerissenKölner Turnhalle seit drei Jahren gesperrt – Darum dauert die Sanierung so lange
Von René Denzer
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Jana Herrmann, Vertreterin der Schulpflegschaft der KGS Kupfergasse in Urbach, in der maroden Turnhalle der Schule.
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Bislang hatte sich die Stadt in Schweigen gehüllt. Nun hat sie die Anfragen zur prekären Turnhallensituation an der KGS Kupfergasse beantwortet. Seit drei Jahren ist die Turnhalle der Urbacher Grundschule gesperrt. Zehn Jahre war sie zuvor in Betrieb. Die Halle ist in den Boden gebaut, wo sich Wasser unter dem Sporthallenboden gesammelt hat.
Eine Prüfung hat ergeben: Der Boden sowie das Material unter dem Sportboden waren bereits großflächig von Schimmel befallen. Schnell machte das Thema Baumängel die Runde. Wie sieht es da mit der Haftbarkeit der bauausführenden Firma aus? Immerhin lagen die Baukosten bei 3,7 Millionen Euro.
Die Turnhalle an der KGS Kupfergasse kann seit drei Jahren nicht genutzt werden.
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Schuldige wird noch gesucht
Auf das Thema angesprochen, teilt eine Stadtsprecherin mit: „Eine rechtliche Prüfung dazu findet derzeit stadtintern statt.“ Wer es verbockt hat, muss also noch geklärt werden. In der Zwischenzeit hat sich aber seit 2020 an der Turnhallensituation nicht wirklich etwas verbessert. Mit Folgen für den Sportunterricht der rund 500 Schülerinnen und Schülern. Wie berichtet, hat die Schule nach Ausweichquartieren gesucht, Hallenkapazitäten an anderen Schulen angefragt, Sport im Freien gemacht.
„Die Schule gibt alles, um unseren Kindern Sport zu ermöglichen“, hatte Jana Herrmann, Vertreterin der Schulpflegschaft, gesagt. Doch es scheitere an den Rahmenbedingungen, durch die die Kinder seit drei Jahren nicht vernünftig Sport machen können. Denn: Auch die kleine Sporthalle steht nur eingeschränkt zur Verfügung. Hier fehlt der Prallschutz, wodurch Ball- und Laufspiele nicht erlaubt sind.
Der nasse Boden der großen Turnhalle an der KGS Kupfergasse ist komplett entfernt worden.
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Gutachten: Hallenboden müsste komplett erneuert werden
Die Halle kann lediglich als Gymnastikhalle genutzt werden. Warum diese lange Zeit? „Da es sich um große Wassermengen handelte, war die Trocknungszeit entsprechend lang“, so die Stadtsprecherin. Zunächst habe die Ursache gründlich und belastbar untersucht werden müssen. Dafür wurden mehrere Gutachten beauftragt, erstellt und ausgewertet.
„Die Suche nach Firmen für zwingend erforderliche Arbeiten wie etwa den Abbruch des Bodens wurde durch Personal- und Lieferengpässe erschwert und verzögert, die durch die Pandemie sowie durch die Flutkatastrophe bedingt waren“, teilt die Stadtsprecherin mit. Die Gutachten – nach Abbruch des Bodens – hätten ergeben, dass dieser komplett erneuert werden muss, auch in den Nebenräumen. „Gleiches gilt für die Fußbodenheizung.“ Eine neue externe Architektin wurde mit dem Wiederaufbau im Rahmen der Sanierung beauftragt.
Die Schule muss weiter kreativ bleiben
Für die bestehende Sanierung musste zunächst eine „ordentliche Grundlagenermittlung“ durchgeführt werden. „Die Vorplanung ist jetzt abgeschlossen“, sagt die Sprecherin der Stadt. Derzeit werde die Erhaltung, Reinigung und Lagerung der vorhandenen Sportgeräte geprüft.
Parallel dazu finden die Entwurfs- und im Anschluss die Ausführungsplanung statt, „sodass nach derzeitiger Planung im Januar 2023 die Leistungsverzeichnisse gefertigt werden und die Ausschreibungen für die Auftragsvergaben veröffentlicht werden können“. Diese Leistungsverzeichnisse dienen potenziellen Firmen als Basis für ihre Kalkulation für ein Angebot. Sprich, die Schule muss auch weiterhin die von den Eltern gelobte Kreativität an den Tag legen, um halbwegs den Sportunterricht aufrechterhalten zu können.
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