Nach der EM ist vor der WM: Die junge Kanutin Naya Daruwala aus Porz trainiert bereits für den nächsten Wettkamp im Juni in Bayern – in der Porzer Heimat.
Training im Zündorfer YachthafenWie eine Porzer Kanutin bei der EM in Graz abschnitt
Mit 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die Deutsche Nationalmannschaft bei der diesjährigen Kanu-Freestyle-Europameisterschaft im österreichischen Graz vertreten. Mit dabei: Naya Daruwala vom Kanuclub Zugvogel aus Zündorf.
Porzerin ging in zwei Klassen an den Start
Bereits im vergangenen Jahr schaffte es die 19-jährige Lehramtsstudentin den Sprung in die Klasse der Damen. In diesem Jahr gab es für die Porzer Kanutin gleich eine Doppelbelastung in zwei unterschiedlichen Bootsklassen. Im K1 (Einer-Kajak) sitzen die Sportler und haben ein Doppelpaddel, im C1 (Einer-Canadier) wird gekniet und ein Stechpaddel benutzt.
Der Kanu-Freestyle hat sich seit den 1980er Jahren aus dem Wildwasser-Kanusport entwickelt. Anfangs war die Sportart unter dem Begriff „Kanu-Rodeosport“ bekannt. Als offizielle Disziplin wurde sie aber erst 2006 vom Dachverband der Kanuverbände, der International Canoe Federation, anerkannt. Seit dieser Zeit finden im Zweijahresrhythmus offizielle Weltmeisterschaften im Wechsel mit den offiziellen Europameisterschaften in den Bootsklassen Kajak-Einer und Einer-Canadier statt.
Start als dritte Kanutin in Graz
In Graz hatte Naya Daruwala mit Beginn der Wettkämpfe ein hartes Los gezogen. Im sogenannten ersten Heat, der erste Lauf, musste die Porzerin bereits als dritte Kanutin starten. Die ersten Heats werden von den Sportlerinnen und Sportlern eher ungern genommen, „weil sich die Schiedsrichter meist noch in ihrer Rolle einfinden müssen“, so Daruwala.
Ihr Ziel war es, im 35-köpfigen Starterfeld in der Vorrunde unter die ersten 20 zu kommen. Trotz aller Aufregung und der frühen Startzeit lief es bei Naya Daruwala in den Vorläufen recht gut. Beim Kanu-Freestyle werden Figuren – „Moves“ oder „Tricks“ – auf einer stehenden Welle oder Walze im Wasser ausgeführt. Die Tricks werden mit unterschiedlich hohen Punktzahlen von Schiedsrichtern bewertet.
Einmal Viertelfinale, einmal Halbfinale für Naya Daruwala
Da die Punkte bei der Europameisterschaft in Graz nicht gezeigt wurden, wusste keine der Starterin, an welcher Position sie sich befand. Erst als alle Teilnehmerinnen im Wasser waren, wurde die Punktzahl veröffentlicht. Daruwala schaffte mit einer Gesamtpunktzahl von 500 Punkten einen 17. Platz und den Einzug ins Viertelfinale. Dort bekam sie zwar 560 Punkte, aber auch die Konkurrenz konnte sich steigern. So gab es am Ende Platz 18 für die Porzer Kanutin im Einer-Kajak.
In der anderen Bootklasse schaffte Daruwala den Einzug ins Halbfinale. Dort fuhr die 19-Jährige zwar gute Punkte ein, patzte aber beim Eingangstrick, bei dem sie aus der Welle fuhr, ohne den Trick zu beenden. Das gab Punktabzüge von den Schiedsrichtern. Es reichte am Ende für den achten Platz.
Nächstes großes Ziel für Naya Daruwala ist die Kanu-Freestyle-Weltmeisterschaft in Bayern im Juni kommenden Jahres. Bis dahin hat die junge Porzerin noch viele Trainingseinheiten vor sich. Die finden unter anderem im Flachwasser des Zündorfer Yachthafens statt. Spaziergänger müssen sich also nicht wundern, wenn eine junge Dame dort mit ihrem Boot ein paar Tricks übt.