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„Klassentreffen XXL“PJG in Zündorf organisiert seit 50 Jahren Sommer-Zeltlager ohne Komfort und Handy

Lesezeit 2 Minuten
Viele Menschen stehen zusammen und jubeln.

Von Jugendlichen geleitete Gruppenstunden und vor allem die Zeltlagerfahrt im Sommer sind seit 1974 das Erfolgsprogramm der Pfarrjugendgemeinschaft Zündorf.

Die Zündorfer Pfarrjugendgemeinschaft ermöglicht Kindern und Jugendlichen seit 50 Jahren Gemeinschafts-Erfahrungen über Konfessionsgrenzen hinweg.

Gemeinsame Reisepläne für die letzten beiden Sommerferienwochen brauchen viele Zündorfer Familien gar nicht erst zu schmieden – die Kinder haben dann eigene Pläne. Das Sommer-Zeltlager der Pfarrjugendgemeinschaft (PJG) ziehen jedes Jahr Dutzende Mädchen und Jungen dem tollsten Luxusurlaub vor. Zwei Wochen auf einer Wiese am Bach, ohne jeglichen Komfort, ohne Strom und – ja, das geht! – ohne Handy.

Vor 50 Jahren ermöglichte der damalige Diakon Kurt Mainz die erste Ferienfahrt ins Zeltlager. Seine Absicht war es, Zündorfer Kindern über Konfessionsgrenzen hinweg eine glückliche Reise und die Erfahrung guten Zusammenhalts zu ermöglichen. Das hat so gut funktioniert, dass sich aus den Zeltlagerteilnehmern nach der Rückkehr Gruppen entwickelten, die sich regelmäßig zu Freizeitaktivitäten trafen. Es folgten immer neue Sommerfahrten, immer neue Gruppen, aus Teilnehmenden wurden Leiterinnen und Leiter, die PJG strotzt vor Leben.

Viele ehemalige Teilnehmende begleiten heute als Gruppenleitung das Zeltlager

Das Jubiläumsfest zum 50. Geburtstag geriet entsprechend zu „einer Art Klassentreffen XXL“, sagt Maja Westfeld, aktuelle Vorsitzende des Vereins. Da trafen sich mindestens drei Generationen, die allesamt herrliche Erinnerungen teilen. Wie Maja Westfeld, die vom Teilnehmerkind über die Gruppenleitung in den Vorstand wechselte, ist es seit 1974 vielen gegangen. „Verantwortung in der PJG zu übernehmen, ist eine herausfordernde Angelegenheit und ein wirklich zeitaufwändiges Hobby“, sagt Westfeld, „aber jede Minute lohnt sich“.

Diese Einschätzung teilen frühere und aktuelle Aktive, die in der Festschrift zum Jubiläum ihre Erinnerungen aus den Mädchen- oder Jungen-Gruppen geschildert haben. Was die selbstverantwortliche Gemeinschaft, die im Pfarrheim von Sankt Mariä Geburt Räume nutzen darf, fürs Zündorfer Sozialleben tut, wird gewürdigt.

Die Gemeinschaft der Ortsvereine und der Fußball Club Germania gratulierten mit Spenden zum Jubiläum. Ältere Generationen sind froh darüber, wie entspannt das Miteinander in den Gruppen von Koala bis Tiger funktioniert und wie die Heranwachsenden dort mit großer Selbstverständlichkeit lernen, vorurteilsfrei und offen miteinander umzugehen. Vom mittlerweile großen Reservoir der PJG an Zelten oder Bankgarnituren dürfen andere Ortsvereine bei Bedarf profitieren.

Ein bisschen Neid kommt nur beim Gedanken an die große Freiheit im Zeltlager bei manchen Erwachsenen auf. Zu gern würden die Kinder von einst das selbst noch einmal erleben. Die nächste Tour in die Eifel ist nach Maja Westfelds Worten schon geplant, eine Wiese gefunden, mit Wald in der Nähe und einem Bach und der Möglichkeit, eine Wasserleitung bis ins Lager zu legen. Kein Strom, kein Handy, keine Eltern. Dann freuen sich alle auf die Zeltlager-Abenteuer bis hin zum traditionellen „Überfall“, den Ehemalige zur Gaudi der Kinder vorbereiten.