Prozess in KölnBrutaler Täter soll 40-mal auf sein Opfer eingestochen haben
Köln – Wegen Totschlags, besonders schwerer Brandstiftung und versuchter Nötigung muss sich seit Mittwoch ein 32-jähriger Libyer vor dem Kölner Landgericht verantworten. Zum Auftakt des Prozesses äußerte er sich nicht zu den Vorwürfen. Laut Anklage suchte er am späten Abend des 14. Dezember 2019 ein Mehrfamilienhaus in der Wiersbergstraße in Kalk auf.
An der Eingangstür stach er einem etwa gleichaltrigen Landsmann mit einem 15 bis 20 Zentimeter langen Messer 40-mal in den Oberkörper, 36-mal von vorne, vier Mal von hinten. Beide Lungenflügel wurden verletzt, ebenso das Herz, die Hauptschlagader und die Leber. Der Mann schleppte sich in seine Erdgeschosswohnung.
Der Angeklagte folgte ihm und setzte – sofern die Vorwürfe stimmen -– ein Sofa in Brand in der Absicht, Spuren zu verwischen. Er verschwand, und das Feuer griff um sich. Nachbarn wählten gegen 23.40 Uhr den Notruf, weil es im Treppenhaus verbrannt roch und Rauchmelder ausgelöst hatten.
Starker Brandgeruch in Köln-Kalk
Streifenbeamte trafen als Erste vor Ort ein und verschafften sich Zutritt zu der Wohnung aus der Brandgeruch kam. Inzwischen hatte sich so dichter Rauch entwickelt, dass die Polizisten Halt machen mussten. Feuerwehrleute, die mit Atemschutzgeräten ausgestattet waren, drangen weiter vor.
Bei den Löscharbeiten entdeckten sie den lebensgefährlich verwundeten, leblos daliegenden Mann. Schnell verdichteten sich die Hinweise darauf, dass er vor Ausbruch der Flammen Opfer einer Gewalttat geworden war. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er seien Verletzungen erlag. Der Sachschaden soll rund 50 000 Euro betragen.
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Noch in der Nacht war der Angeklagte in sein Hotel zurückgekehrt. Treffen die weiteren Vorwürfe zu, offenbarte er dort zwei Zeugen, dass er jenen Mann umgebracht hatte, und drohte ihnen, er werde auch sie töten, sollten sie Anzeige erstatten. Die Zeugen ließen sich aber nicht einschüchtern und gingen zur Polizei. Am 16. Dezember wurde der Angeklagte festgenommen.