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Roter Teppich im CinedomFatih Akin und Rapper Xatar stellen in Köln neuen Film vor

Lesezeit 3 Minuten
rheingoldpremiere

Xatar, Emilio Sakraya, Regisseur Fatih Akin, SSIO, Schwesta Ewa, Samy und Khal bei der Premiere des Films Rheingold im Cinedom.

Köln – Der rote Teppich wurde am Montagabend im Kölner Cinedom ausgerollt. „Rheingold“ feierte Premiere. Der Film erzählt die Geschichte des jungen Giwar Hajabi, der sich unter seinem Pseudonym „Xatar“ einen Namen im Deutschrap gemacht hat. Viele Größen der deutschen Rapszene waren eingeladen: Farid Bang, Shirin David, SSIO und Schwesta Ewa und natürlich Xatar selbst. Szenetypisch dominierten teure Anzüge und Kleider, große Sonnenbrillen und auffälliger Schmuck das Bild.

Mitte der 1980er Jahre flieht Giwar Hajabi mit seiner Familie über den Irak nach Deutschland. In Bonn wächst er einer Sozialbausiedlung auf. Hier kommt er früh mit Drogen in Kontakt und entwickelt sich vom Kleinkriminellen zum Großdealer.

Als dann eine große Ladung Kokain verloren geht, muss Hajabi Geld beschaffen, um seine Schulden zu begleichen. Er weiß sich nur durch einen Goldraub zu helfen, bei dem er mit sechs weiteren Komplizen insgesamt 1,7 Millionen Euro erbeutet. Von dem Geld fehlt bis heute jede Spur. Hajabi saß Jahre im Gefängnis.

Xatar: Verfilmung seines Lebens war sehr bewegend

Für Hajabi war die Verfilmung seines Lebens sehr bewegend. Während des Drehs, den er begleitete, habe er „die ganze Zeit rumgeflennt“, erzählte er in Köln den Journalisten. Einen großen Anteil daran habe Regisseur Fatih Akin: „Fatih geht in jeder Szene sehr tief rein. Er dreht sehr emotional“, betonte der Rapper. Nachdem sein Buch erschienen war, habe er mehrere Anfragen zur Verfilmung seines Lebens bekommen, die er jedoch aus Sorge vor mangelnder Qualität ablehnte. „Aber als Fatih kam war ich direkt so: Jo, was geht ab? Es ist fucking Fatih Akin!“.

Es war der elfte Spielfilm unter Akins Regie. Viel in Hajabis Leben spielte sich in Köln ab und so wurde die Stadt auch häufiger zum Drehort, eine Herausforderung für den Regisseur: „Köln ist super, ich fühle mich hier wohl, denn die Menschen sind super freundlich. Zum Drehen ist es aber keine einfache Stadt“, erzählte er.

Neuer Film „Rheingold“: „Man erwartet es vielleicht erst nicht. Aber dieser Film hat Tiefe“

Die Hauptrolle spielt Emilio Sakraya, der durch Liebes- und Familienfilme bekannt wurde. Für ihn war es ein ganz besonderer Dreh: „Man bekommt selten die Möglichkeit, etwas zu drehen, bei dem man sich optisch so verändern darf.“ Und tatsächlich hätte man auf den Blick nicht unbedingt vermutet, dass der 26-jährige, blonde Schauspieler Xatar spielt.

Auch für Sakraya war es ein emotionaler Film: „Man erwartet es vielleicht erst nicht. Aber dieser Film hat Tiefe“.

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Während des Films verließ Hajabi überwältigt den Kinosaal, um sich mit Tränen in den Augen per Instagram-Story an seine Fans zu wenden. „Es ist so schwer zu begreifen. Als man klein war, konnte man sich den Cinedom nicht leisten. Und jetzt läuft in jedem Saal mein Film. Ich bin sehr, sehr dankbar“.