Köln – Etwa 350 Personen sind am Samstag im Rahmen des „Rhine Clean Up“-Tages entlang des Rheinufers unterwegs gewesen. Ausgestattet mit Müllbeuteln und Handschuhen sammelten sie Müll, um zu verhindern, dass Natur und Tiere durch Plastik, Kronkorken und Zigarettenstummel zu Schaden kommen. Organisiert wurde die gemeinsame Aufräumaktion von Christian Stock, der über die Facebook-Gruppe „KRAKE“ regelmäßig zu Sammeleinsätzen in Flussnähe aufruft.
„Auch wenn es hier am nächsten Wochenende wieder so schlimm aussieht wie vorher – was weg ist, ist weg“, wandte sich Stock am Vormittag an seine Mitstreiter. Die erste Gruppe zog am linksrheinischen Ufer von der Mülheimer Brücke in Richtung Zoobrücke, am Nachmittag waren Müllsammler auf der anderen Seite zwischen Tanzbrunnen und Zoobrücke unterwegs.
Überreste von Grillstellen oder Feiern
Besonders häufig stießen die Freiwilligen auf Überreste von Grillstellen oder Feiern, aber auch ein Schlafsäcke und Zelte wurden entsorgt. Einer der größten Funde war ein mehrere Quadratmeter großer Rasenteppich, die etwa auf den Ausflugsschiffen verwendet werden.
Unterstützt wurden die Müllsammler von den städtischen Abfallwirtschaftsbetrieben, die für Ausrüstung sorgten und die vollen Müllbeutel einsammelten. Mit einer halben Tonne Müll in mehr als 200 vollen Säcken sei das Ziel, das Rheinufer zumindest kurzzeitig ein Stück sauberer zu machen, erreicht worden, sagte Initiator Christian Stock. Stock kündigte bereits an, dass er auch im nächsten Jahr am „Rhine Clean Up“-Day teilnehmen wolle, der dann am 14. September stattfinden wird.
Gesamtbilanz
Nicht nur in Köln fand der„Rhine Clean Up“-Tag statt. Im Rheinland wurde unter anderem auch in Bonn, Leverkusen und Wesseling Müll gesammelt.
58 Städte haben sich nach Angaben der Veranstalter fürs Aufräumen beim „Rhine Clean-up Day“ gemeldet – die meisten davon in Deutschland, es gab aber auch Teilnehmer in den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich und Österreich.Rund 9000 Menschen waren bundesweit aktiv, europaweit 10 000.
„Wir hatten gar nicht damit gerechnet, dass direkt beim ersten Mal so viele mitmachen“, sagte einer der Initiatoren, Joachim Umbach. „Wir sind sehr, sehr zufrieden.“Nicht die Menge an gesammelten Müll sei relevant, sondern die hohe Teilnehmerzahl. „Damit setzen wir ein Zeichen, dass die Vermüllung mittlerweile Überhand genommen hat und wir etwas dagegen tun müssen“, sagte Umbach. Es solle ein Bewusstsein geschaffen werden, seinen Müll auch wieder mitzunehmen. (mit dpa)