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Eröffnung nach zehn Jahren im InterimOffene Schule Köln feiert Umzug in den Neubau

Lesezeit 4 Minuten
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Die Offene Schule Köln (r.) auf dem Sürther Feld, links die Emanuel-Schule 

Köln-Rodenkirchen – Das perfekt designte Schulhaus war nie das Ziel der Offenen Schule Köln (OSK). Vielmehr sollte das neue Schulgebäude aus Komponenten bestehen, die seine Bewohner mit bringen. Ein bunt gemischter Haufen also, eine große Gemeinschaft, geprägt von Individualität, Kreativität und gegenseitiger Rücksichtnahme. Wo nichts normaler ist, als anders zu sein. Menschen, die ein Haus gemeinsam gestalten und sagen: Hier passen wir rein.

Zehnjähriges Bestehen der OSK

So könnte man die Worte derer zusammen fassen, die bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen der Offenen Schule Köln, OSK, zu Wort kamen: Schüler und Schülerinnen, Schulleiter, Geschäftsführer, sowie einige, die schon bei der Gründung dabei waren. Exakt zehn Jahre nachdem die OSK, damals noch in Michaelshoven, ihre kleine Eröffnung am 22. August 2012 zelebrierte, bevor sie in angemietete Büroräume in die Wachsfabrik zog, wurde am Montag, 22. August 2022, nicht nur das zehnjährige Bestehen gefeiert.

Neues Schulgebäude auf dem Sürther Feld

Es war ein dreifaches Fest, denn neben dem Jubiläum wurde offiziell das neue Schulgebäude und ebenso die neue OSK-Grundschule auf dem Sürther Feld eingeweiht. Damit wurde eine Schule geschaffen, auf der alle Schüler von Beginn an in einem Gebäude groß werden können.

Das OSK-Projekt

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Feier zum Umzug und zum zehnten Geburtstag der OSK

Im November 2008 stellten Eltern erste Überlegungen an, eine private Schule zu gründen. Am 22. August 2012 wurden Räume für die Offene Schule Köln an der Wachsfabrik 25 bezogen. Zehn Jahre später folgt der Umzug in das neue Gebäude. Dieses unterstützt das inklusive Lernkonzept und verfügt über eine Grund- und Gesamtschule für 650 Schülerinnen und Schüler und eine Dreifeld-Sporthalle.

Derzeit sind 520 Schüler eingeschult und 50 neue Grundschüler. Die Kosten für die privat finanzierte Schule liegen samt Grundstück bei 44 Millionen Euro. Finanziert wird die Schule auch über Spenden und Elternbeiträge, die bei 150 Euro für die Gesamtschule und bei der Grundschule 100 Euro plus 100 für den offenen Ganztag betragen. 10 Prozent leisten keinen Beitrag, andere zahlen mehr oder spenden.

Dass diese Schule als Gemeinschaft agiert, war klar, als Emilia Ochs als Schülerin vor den zahlreich erschienenen Freunden, Förderern, Eltern, Unterstützern und Politikern das Wort ergreifen durfte. Die Oberstufenschülerin war Mitwirkende des Arbeitskreises Neubau, setzte sich mit Planern und Architekten auseinander. „Das war nicht immer einfach, unsere Wünsche klar zu stellen. Auch für den Architekten nicht, aber jetzt haben wir eine Schule, die sich auch nach uns anfühlt“, erzählte sie.

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Schulleiterin Vivian Breucker und der  Geschäftsführer der OSK-gGmbh, Andreas Reimann 

Andreas Reimann, Geschäftsführer der OSK gGmbH, erinnerte an die Anfänge in der Wachsfabrik vor zehn Jahren. „Die Handwerker gingen hinten heraus, als die Schüler und Schülerinnen kamen. Türen gab es zu der Zeit nicht, es war im wahrsten Sinne eine offene Schule“. Die Gesellschaft, die OSK gGMBH, wurde im Juni 2018 als private Initiative aus der Mitte der Schulgemeinde mit 18 Kommanditisten gegründet, um den Schulneubau zu finanzieren. Zweimal wäre das Unterfangen aus finanzieller Sicht fast gescheitert. Den Investoren dankte Reimann, die voll ins Risiko gegangen sind, denn für sie hätte ihr Engagement auch den Totalverlust ihres Kapitals bedeuten können. Insbesondere würdigte Reimann in seiner Rede Gründungsschulleiter Hans Flinkerbusch, der die enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Bauteam koordinierte.

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Auch der Schulleiter der ersten Stunde, Hans Flinkerbusch kam zur Geburstagsfeier/Eröffnung. 

Auf Privatdarlehen musste die Schule nicht zurückgreifen, zwei katholische Banken gaben Kredite. Auch Sonderwünsche der Schule in Höhe von einer Million Euro fanden ihren Weg in die offene Schule. „Ich finde die Wasserspender total super. Wenn meine Flasche leer ist, kann ich sie nachfüllen. Das ist an heißen Tagen besonders toll“, meinte eine Schülerin. „Jede Schule hat es heute verdient, eine funktionsfähige Schule zu sein, an der nicht nur ein wenig saniert wird. Es wird Zeit, dieser Bräsigkeit ein Ende zu setzen. Wir sind hier mit einem Neubau keine Insel der Seligen, wir wollen aber mit dem, was wir haben, anders umgehen“, schloss Reimann seine Rede. Das „Anders“ strahlt schon das Gebäude aus. „Wir haben hier neue Zeichen gesetzt“, sagt Architekt Frank Hausmann, der mit seinem Architektenteam seit Jahren Schulen baut.

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„Wir wollten die Kraft und Dynamik der Schule nutzen, die dies zehn Jahre im Provisorium umgesetzt hat. Es ist falsch, einer Schule vorzuschreiben, wie ein Raum aussieht, oder dass sie keine Nägel in die Wände schlagen darf. Jeder Raum soll ein Möglichkeitsraum sein“, umschreibt es Hausmann. Schulleiterin Vivian Breucker, die selbst lange an einem Gymnasium arbeitete, formulierte es so: „Wir lernen hier, viel zu verlernen. Wir müssen hier nicht alles kontrollieren. Wir können uns gegenseitig viel mehr beibringen“.