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Asyl in Köln400 Flüchtlinge ziehen neben Rodenkirchener Gesamtschule

Lesezeit 2 Minuten
Die neuen Flüchtlingsunterkünfte an der Eygelshovener Straße

Die neuen Flüchtlingsunterkünfte an der Eygelshovener Straße.

  1. Ab April werden die Container von Flüchtlingen genutzt.
  2. Knap 400 Personen können in die neuen Unterkünfte einziehen.
  3. Es gibt nicht genug Plätze an den umliegenden Schulen, um alle Flüchtlingskinder unterzubringen.

Rodenkirchen – In den futuristisch wirkenden Containern wohnten vor ein paar Jahren holländische Studenten. Jetzt stehen die Wohnwürfel auf einer 6000 Quadratmeter großen Fläche an der Eygelshovener Straße/Sürther Straße. Die Stadt hat sie erworben, und ab April werden dort voraussichtlich 392 Flüchtlinge einziehen und voraussichtlich fünf Jahre im Containerdorf bleiben.

Direkte Nachbarn sind die Gesamtschule Rodenkirchen, die Neubürger im Sürther Feld und die Diakonie Michaelshoven, die auch Träger der Flüchtlingsunterkunft ist. Sie ist für die Betreuung zuständig, genau wie für den Volvo-Standort an der Rodenkirchener Ringstraße.

Jürgen Kube vom Wohnungsamt und Marina Walch von der Diakonie Michaelshoven stellten in der Gesamtschule Rodenkirchen die neue Flüchtlingsunterkunft vor. Das Interesse war groß, mehr als 300 Zuhörer waren anwesend und stellten Fragen.

Mehr als 300 Zuschauer haben an der Infoveranstaltung teilgenommen.

Mehr als 300 Zuschauer haben an der Infoveranstaltung teilgenommen.

Wie wohnen die Flüchtlinge in den Containern?

Zwei Räume werden zu einer Wohneinheit zusammengefasst, jede verfügt über eine abschließbare Sanitäreinrichtung. Zwei bis drei Personen kommen dort unter oder ein Paar mit zwei kleinen Kindern. Für acht Wohneinheiten gibt es eine Gemeinschaftsküche. Es ist ein Verwaltungstrakt vorhanden, in dem sich auch das Büro der Adlerwache befindet, das rund um die Uhr besetzt und unter der Telefonnummer 76 50 01 erreichbar ist. Ein Spielplatz und Sportfelder sind vorgesehen.

Wer wird einziehen?

Überwiegend Familien aus Syrien, Irak, Iran. Auch allein reisende Frauen und Männer.

Können die Kinder an der benachbarten Gesamtschule lernen?

In einer Vorbereitungsklasse werden dort derzeit bereits 16 Kinder mit Migrationshintergrund unterrichtet. Möglicherweise wird eine zweite Klasse eingerichtet. Grundsätzlich werden die Flüchtlingskinder zentral von der Stadt auf verschiedene Schulen verteilt.

Gibt es für die Flüchtlingskinder überhaupt genügend Schulplätze?

Das ist ein Problem. Im Bezirk Rodenkirchen werden die beiden Gesamtschulen in Rodenkirchen und Zollstock jeweils erweitert, neue Grund- und weiterführende Schulen sind in Rondorf und in der Parkstadt Süd geplant.

Wie hoch ist die Fluktuation an der Eygelshovener Straße?

Die Flüchtlinge stehen ganz am Anfang der Asylverfahren, die im Schnitt ein halbes Jahr dauern. Für Syrer sind die weiteren Bleibeperspektiven gut. Generell ist die Fluktuation umso geringer, je besser die Unterkunft ist. Die Wohnanlage an der Eygelshovener Straße gilt als recht akzeptabel. 

Flüchtlingsunterkünfte an der Eygelshovener Straße (2)

Die Unterkünfte bieten akzeptable Wohnbedingungen.

Wieso übernimmt die Diakonie die Betreuung und nicht das DRK?

Die Diakonie liegt direkt nebenan, sie hat langjährige Erfahrung im Umgang mit Menschen in schwierigen Lebenslagen. Seit November betreut sie unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Sie ist gut vernetzt mit Willkommensinitiativen, Ämtern, Ehrenamtlern und bietet eigene Sprach- und Integrationskurse an.