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Proteste geplantAfD trifft sich am Sonntag zu Parteitag in Kölner Schule

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Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Neue Sandkaul in in Köln-Widdersdorf protestierten im Juni 2024 gegen einen AfD-Parteitag in den Räumen der Schule.

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Neue Sandkaul in in Köln-Widdersdorf protestierten im Juni 2024 gegen einen AfD-Parteitag in den Räumen der Schule.

Die Polizei ist am Sonntag mit Einsatzkräften einer Hundertschaft im Kölner Süden vor Ort.

Die Nachricht hat bei vielen Schülern, Eltern und Lehrern der Johannes-Gutenberg-Realschule in Köln-Godorf für Verdruss gesorgt: Am Sonntag (6.10.) wird die AfD in den Räumen der Schule nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ab 12 Uhr einen Kreisparteitag abhalten. Die Polizei bestätigte auf Anfrage eine geplante AfD-Veranstaltung in der Schul-Aula am Kuckucksweg. Ein Sprecher der Partei wollte dies nicht tun und sich auch nicht weiter äußern.

Die Polizei sei vorbereitet, berichtete eine Behördensprecherin. Sie werde mit Beamtinnen und Beamten der Bereitschaftspolizei vor Ort sein, um mögliche Auseinandersetzungen zwischen AfD-Mitgliedern und Gegendemonstranten zu verhindern. Stand Freitagnachmittag war als Protestveranstaltung bislang eine Standkundgebung mit 50 Teilnehmern bei der Polizei angemeldet.

Köln: Schüler wehren sich mit Kunst und stillem Protest

Eine Art stiller Protest erwartet die AfD-Politiker zudem, wenn sie am Sonntagmittag die Aula betreten. Tagen werden sie inmitten von Kunstobjekten und bunten Bildern, die die Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Tagen erstellt haben. „Gemeinschaft“ und „Respekt“ fordern sie auf Plakaten. An einer Wand hängt ein Puzzle mit Landesfahnen aus aller Welt, zu sehen ist eine Collage zu Gerichten und Getränken aus den Herkunftsländern der Schülerinnen und Schüler. Vor der Schule wehen große bunte Fahnen mit dem Slogan „Wir lieben Vielfalt“.

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Die Arbeiten sind das Ergebnis eines neuen Leitbildes, das die Schule im Mai auf einer Schulkonferenz mit Schülern, Lehrerinnen und Eltern einstimmig beschlossen hat. Um das Leitbild begreifbar zu machen – so erklärt es Schulleiter Andreas Koch – habe man Wertbegriffe wie Bildung, Humor, Respekt oder Gemeinschaft in allen AGs und Kunstklassen zum Thema gemacht. „Kunst war die erste Antwort, und Kunst ist heute unsere Antwort“, sagte Koch.

Bei der feierlichen Ausstellungseröffnung der Schülerarbeiten am Freitag in der Aula äußerte sich der Schulleiter auch zur anstehenden AfD-Veranstaltung. „Wir als Schule haben keinen Einfluss darauf, wem die Stadt Köln Räumlichkeiten zur Verfügung stellt“, sagte Koch. „Ob und inwieweit diese Ausstellung hier einen Gegensatz zu den Werten der AfD darstellt, mag sich jeder selber erschließen.“

Die Haltung der Johannes-Gutenberg-Schule jedenfalls sei klar: „Wir lieben und leben Vielfalt“, sagte Koch. Und – auch das darf möglicherweise als Anspielung auf Sonntag verstanden werden: „Möge der Spirit des gestalteten Raumes für alle spürbar und wirksam werden, die diesen Raum betreten.“

Eine Sprecherin der Stadt Köln teilte am Freitag mit, die Stadt sei bei der Vergabe von städtischen Räumen an Recht und Gesetz gebunden. Der verfassungsrechtlich verankerte Grundsatz der Gleichbehandlung politischer Parteien verbiete es, bestimmten Parteien den Zugang zur öffentlichen Einrichtung Schule im Rahmen parteipolitischer Zwecke durch den Rat zu verwehren.

Erst im Juni hatten sich bei einem AfD-Kreisparteitag im Gymnasium Neue Sandkaul in Widdersdorf fast 4000 Menschen vor dem Gebäude versammelt, um gegen die AfD zu protestieren.