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Mutmaßliches TötungsdeliktBetreiber von Sonnenstudio-Kette tot in Kölner Villa aufgefunden

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Ein Einsatzfahrzeug der KTU (Kriminaltechnische Untersuchung) steht vor einem Wohnhaus im Stadtteil Hahnwald, das nach einem Leichenfund weiträumig abgesperrt wurde.

Ein Einsatzfahrzeug der KTU (Kriminaltechnische Untersuchung) steht vor einem Wohnhaus im Stadtteil Hahnwald, das nach einem Leichenfund weiträumig abgesperrt wurde.

Es gebe Hinweise auf ein Tötungsdelikt, so die Polizei. Eine Mordkommission wurde eingerichtet.

Ermittler in weißen Overalls stapfen durch den Regen im Kölner Nobelviertel Hahnwald. Das Gelände auf der Straße Am Finkenhain, das sie untersuchen, umfasst mehrere Villen. Es ist abgesperrt. Vor den Häusern stehen Palmen und mehrere Luxuswagen. Auf einem SUV der Marke Hummer ist Werbung für die Sonnenstudio-Kette „California Sun“ angebracht.

Am Mittwoch (9. Oktober) ist ein 74 Jahre alter Kölner in einem Haus in Köln-Hahnwald tot aufgefunden worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Es gebe Hinweise auf ein Tötungsdelikt, hieß es weiter. Eine Mordkommission sei eingerichtet worden.

Angestellter entdeckte Leiche, als er zur Arbeit erschien

Bei dem Toten handelt es sich Polizeiangaben zufolge um den Besitzer des Hauses. Ein Angestellter hatte die Leiche des 74-Jährigen am Mittwochmorgen in dem Haus in der Straße Köln-Hahnwald entdeckt, als er gegen 9.15 Uhr seine Arbeit antreten wollte. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ handelt es sich bei dem Toten um Phil Giesen, dem Betreiber der Sonnenstudio-Kette California Sun. Auch die Freundin Giesens bestätigte gegenüber express.de, dass Giesens Leichnam gefunden wurde.

Ermittler in weißen Overalls untersuchen den Tatort im Villenviertel.

Ermittler in weißen Overalls untersuchen den Tatort im Villenviertel.

Giesen hat 1979 sein erstes Sonnenstudio eröffnet. Laut Angaben des Unternehmens gibt es mittlerweile weltweit über 44 Filialen des Franchise-Unternehmens, allein in Köln betreibt „California Sun“ elf Sonnenstudios, heißt es auf der Webseite des Unternehmens. 2020 arbeiteten 270 Mitarbeiter in den Sonnenbank-Studios, sagte Giesen damals dem „Express“. Die Boulevardzeitung bezeichnete Giesen als den „Kölner Sonnenbank-König“.

Nach Auswertung der bisherigen Spurenlage sei davon auszugehen, dass sich eine oder mehrere Personen Zutritt zu dem Einfamilienhaus verschafft und dort „gewaltsam auf den angetroffenen Hausbesitzer eingewirkt“ haben, sagte ein Polizeisprecher. Ob es sich um ein gezieltes Morddelikt handelt oder die Täter ursprünglich vorhatten, in das Haus einzubrechen, bevor sie auf das 74-jährige Opfer trafen, ist noch unklar.

Einbrecher sollen Hausbesitzer in Köln-Hahnwald getötet haben

Eine Nachbarin Giesens zeigt sich „schockiert“ über die Nachricht seines Todes, auch wenn sie den Unternehmer nicht persönlich gekannt habe. „Immer wieder kommt es hier auch zu Einbrüchen. Das macht mir schon Angst“, sagt sie. „Aber wo viel Geld ist, wird wohl einfach viel eingebrochen“, sagt die Frau.

Die Polizei sucht im Zusammenhang mit der Tat nach Zeugen, die Angaben zu dem Tatgeschehen oder den mutmaßlichen Tätern geben können. Hinweise nehmen die Ermittler unter der Telefonnummer 0221-229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.