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Geduldsprobe für Eltern in Köln-BayenthalBau der Grundschule verzögert sich erneut

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 Julia Derra ist sauer auf die Stadt, weil sich der Baubeginn immer weiter verzögert.

Bayenthal – Das Vorhaben, an der Gaedestraße neben dem Wohnquartier Reiterstaffel, eine dreizügige Grundschule zu errichten, gleicht einer unendlichen Geschichte. Die konkreten Planungen des Neubaus gehen ins Jahr 2014 zurück – als die Stadt das Gelände kaufte. Nachdem Ende 2019 verkündet wurde, dass die Arbeiten dieses Jahr beginnen sollten, hat die Stadt vor wenigen Tagen zum wiederholten Mal den Termin verschoben.

Kein Baubeginn in Köln-Bayenthal

Der Grund: Es fehlen Unterlagen, die für das Baugenehmigungsverfahren nötig sind. Bauherr ist die Stadt, auch das Grundstück gehört ihr. Umso schwerer fällt es den Eltern, die fest mit der Fertigstellung zum übernächsten Schuljahr gerechnet hatten, Verständnis aufzubringen. „Ich kann vieles nachvollziehen, die bürokratischen Hürden in einer Verwaltung, die Verzögerung durch Ausschreibungen, aber nicht über so viele Jahre“, sagt Julia Derra. Die zweifache Mutter wohnt seit 2014 im Quartier Reiterstaffel. Ihr Sohn Konstantin ist vier, übernächstes Jahr wird er eingeschult. Aber nicht wie geplant, direkt vor Ort. „Dabei war die Tatsache, dass hier eine Schule entstehen wird, ein Hauptgrund, weshalb wir hierhergezogen sind“, sagt Derra. Sie hat gemeinsam mit anderen Eltern eine Petition gestartet. Der Bürgerverein Bayenthal Marienburg unterstützt die Initiative dabei, Gehör bei der Stadt zu finden.

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Berthold Hannes vom Bürgerverein Bayenthal Marienburg

Bürgerverein unterstützt Eltern

„Die Eltern hatten sich an uns gewandt, weil sie nicht weiterwussten“, sagt Vorstand Berthold Hannes. Er hat großes Verständnis für das Anliegen der Eltern. Vor allem, weil mit der Errichtung des Quartiers Reiterstaffel auch die Bildungsinfrastruktur stehen sollte. Während der Kindergarten schon lange realisiert ist, warten die Eltern dringend auf den Schulneubau. „Der ist bitter nötig“, sagt Hannes. Er hat sich die statistischen Daten der Stadt näher angeschaut. Danach haben vor allem Bayenthal und Marienburg einen erheblichen Zuwachs an Familien zu verzeichnen. „In Bayenthal sind es 41 Prozent seit 2005 und in Marienburg 21 Prozent. Es sind Familien mit Kindern im Alter zwischen sechs und 17 Jahren.“

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Vorhandene Grundschulen sind voll

An den Grundschulen Annastraße und Cäsarstraße machen sich diese Zahlen seit langem bemerkbar. „Für etwa 920 Grundschüler gibt es an beiden Schulen nur etwa 760 Plätze“, wie Hannes vorrechnet. Die aktuellen Anmeldezahlen etwa an der Grundschule Annastraße würden einen Überhang von 60 Kindern ergeben. Dies zeige die Dringlichkeit einer weiteren Grundschule.

Open Petition

Auf der Internetplattform „openpetition“ haben die Eltern und der Bürgerverein Bayenthal Marienburg eine Unterschriftenaktion gestartet. Bis Ende des Jahres wollen sie 500 Unterschriften gesammelt haben und die Unterschriftenliste dem Beschwerde-Ausschuss der Stadt vorstellen.

www.openpetition.de

Derra hat aus diesem Grund mit anderen Eltern und in Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein eine Petition auf dem Portal „Online Petition“ gestartet. „500 Unterzeichner aus dem Einzugsgebiet, wozu Teile von Zollstock, Raderberg und Raderthal und die Südstadt gehören, wollen wir erreichen“, sagt die 39-jährige Mutter. Die Liste soll Anfang 2021 dem Beschwerde-Ausschuss der Stadt übergeben werden.

Fehlende Nachweise müssen beigebracht werden

„Auch wenn die planerischen und baugenehmigungsrechtlichen Dinge, insbesondere bei städtischen Bauvorhaben, immer ausführlich vorbesprochen und dann auch praktisch vorbereitet werden, gibt es trotzdem Fälle, in denen Unterlagen, wie Detailnachweise oder Berechnungen im Baugenehmigungsverfahren nachgelegt werden müssen“, erklärt ein Stadtsprecher auf Nachfrage. Dies sei nicht unüblich und betreffe städtische Bauprojekte ebenso wie private Vorhaben. Für das Projekt Gaedestraße bedeute das: Der Baubeginn muss auf 2021 verschoben werden. Ende 2022 soll der Bau aber stehen, bekräftigt der Stadtsprecher.