Gegen den Willen vieler ElternGymnasium in Köln-Rondorf kommt
- Die Forderung der Bezirksvertretung Rodenkirchen für den Bau einer Gesamtschule statt eines Gymnasiums ist nun wohl endgültig vom Tisch.
- Lesen Sie hier die Hintergründe.
Rodenkirchen/Rondorf – Jetzt bleibt es also doch beim Gymnasium für Rondorf: Der Schulausschuss hat sich an den Verwaltungsplan und an den bestehenden, aber strittigen Ratsbeschluss gehalten und sich abschließend für ein Gymnasium im Neubaugebiet Rondorf Nord-West entschieden.
Die Forderung der Bezirksvertretung Rodenkirchen für den Bau einer Gesamtschule statt eines Gymnasiums ist somit wohl endgültig vom Tisch. Zuletzt hatten sich die Stadtteilpolitiker bei einer Sondersitzung in der Erzengel-Michael-Kirche in Michaelshoven mehrheitlich für eine neue Gesamtschule in Rondorf ausgesprochen – wie schon im vergangenen Jahr. Bereits damals wurde jedoch der Beschluss der Bezirksvertretung auf Ratsebene nicht berücksichtigt.
Schwaches Votum
Das jüngste Votum bei der Sondersitzung war allerdings ein ziemlich schwaches, es war mit lediglich fünf Stimmen der SPD zustande gekommen. Die grüne Fraktion, die prinzipiell ebenfalls eine Gesamtschule bevorzugt, enthielt sich der Stimme. Die CDU, die sich von Anfang an ein Gymnasium wünscht, war wegen des Corona-Risikos nur mit drei Vertretern erschienen und konnte sich auch mit Unterstützung des Freien Wählers Torsten Ilg nicht durchsetzen. Insgesamt blieben sechs von 19 Stadtteilpolitikern zu Hause.
Die Grünen hatten bei der Gelegenheit vorgeschlagen, lieber in Meschenich eine Gesamtschule zu bauen und das Gymnasium in Rondorf zu belassen. Vorausschauend hatten sie schon vermutet, dass auf Ratsebene am Gymnasium nicht gerüttelt werden würde. Nur Torsten Ilg von den Freien unterstützte die Grünen-Idee, insgesamt wurde der Prüfantrag in der Bezirksvertretung abgelehnt.
Markus Hölzer vom Amt für Schulentwicklung hatte in der Sondersitzung die neuen Zahlen und Vorschläge vorgestellt. Demnach mangelt es im ganzen Bezirk Rodenkirchen erheblich und vor allem an Grundschulplätzen.
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Laut Prognose steigt im Bezirk die Anzahl der sechs- bis zehnjährigen Grundschulkinder bis 2025 am stärksten in ganz Köln. Besonders betroffen ist der Stadtteil Rodenkirchen. Das liegt wohl hauptsächlich am starken Zuzug und an mehreren neuen Wohnquartieren, die noch entstehen – Waldviertel, Ringviertel, letzte Bauphase im Sürther Feld. Insgesamt stimmte die Bezirksvertretung dem Verwaltungskonzept zu. Allerdings zeigten sie sich äußerst besorgt über den dramatischen Schulnotstand. „Das ist eine alarmierende Botschaft“, sagte Manfred Giesen, der Grünen-Chef. In ganz Köln müssten bis 2025 insgesamt 30 neue Grundschulen, 13 Gesamtschulen und acht Gymnasien gebaut werden, um den Schulkindern ausreichend Plätze bei normalen Klassenstärken bieten und die Wünsche der Familien erfüllen zu können.