Schutzbund schlägt AlarmTierheim Zollstock fehlen wegen Corona 50.000 Euro
- Der Kölner Tierschutzverein schlägt Alarm, durch Corona fehlen 50 000 Euro in der Kasse des Zollstocker Tierheims.
- Auch die Tiere leiden unter Besuchermangel und fehlender Spendenbereitschaft der Kölner.
- Nötige Reparaturen fallen aus, Ehrenamtler auch. Der Verein ist dringend auf Spenden angwiesen.
Zollstock – Von einem normalen Ablauf ist das Konrad-Adenauer-Tierheim in Zollstock noch sehr weit entfernt. Der Shutdown sowie die anhaltenden Corona-Vorkehrungen machen dem Tierheim schwer zu schaffen. Die erste Vorsitzende des Kölner Tierschutzvereins, Anne Kolditz, kann es deutlich und drastisch beziffern: „Uns fehlen 50000 Euro, die wir wegen der Pandemie zu wenig in der Kasse haben.“
Es fehlen Besucher, Feste können nicht stattfinden und die Spendenbereitschaft ist durch finanzielle Engpässe der Kölner infolge von Kurzarbeit oder Jobverlust zurückgegangen. „Wir sind momentan quasi unsichtbar“, schiebt Kolditz hinterher. Daher haben sich Anne Kolditz und Tierheimmitarbeiterin Gunda Springer sowie Tierheimsarzt Ralf Unna
weitere Multiplikatoren wie Bodo Schmidt vom Allgemeinen Bürgerverein Zollstock, Robert Schallehn als Neumitglied und Adoptant zweier ehemaliger Tierheimbewohner ins Boot geholt.
Kölner spenden weniger
„Es ist wichtig, dass wir auch in der Pandemie weiterhin sichtbar bleiben.“ Wie wichtig das ist, zeigen und erklären Kolditz, Springer und Tierarzt Unna ihren Gästen an diesem Tag. Denn die Sichtbarkeit und die Spendierbereitschaft gingen Hand in Hand. Zwar erhalte das Tierheim von der Stadt pro aufgegriffenem oder beschlagnahmtem Hund 21 Euro für die Unterbringung, damit könne der Betrieb des Tierheims mit seinen Festangestellten, den Instandhaltungskosten, dem Tierfutter und der Behandlung der tierischen Bewohner nicht allein gestemmt werden.
„Wir sind angewiesen auf Spenden und Vereinsmitglieder“, sagt Unna. Der Mitgliedsbeitrag beträgt für Erwachsene 36 Euro jährlich, für Jugendliche 18 Euro. Robert Schallehn, der seit Jahren in Zollstock lebt und zwei Hunde aus dem Tierheim übernommen hat, nutzte den Besuch vor Ort, um nun auch einen Mitgliedsvertrag abzuschließen. Und Bodo Schmidt will beim Bürgerverein die Werbetrommel für das in Not geratene Tierheim rühren. Zollstocker Vereine müssten zusammenhalten, bekräftigt er.
Keine Reparaturen mehr möglich
Die Spenden sind das Eine. Der Investitionsstau das andere Dilemma. „Wir müssen dringend einige Zwinger sanieren und auch etliche Dächer
benötigen eine neue Abdeckung, damit es nicht hineinregnet“, erklären Kolditz und Springer.Dass die Landesregierung Hilfspakete auf den Weg gebracht hat, davon kann das Tierheim nicht profitieren. „Wir konnten unsere Mitarbeiter nicht in Kurzarbeit schicken, da sie die Jobs der Ehrenamtler übernommen haben. Die Hunde müssen ihren Auslauf bekommen“, so Kolditz. Einige Tiere, wie Katze Seria, hätten sich gar aufgegeben. Unna ergänzt:
„Das Tierheim kann auch nicht den Zuschuss des Landes für Auszubildende in Höhe von je 2000 Euro erhalten, weil die Zuwendung an Kurzarbeit gekoppelt ist.“ Und vom Landestopf für zoologische Gärten, konnten Tierschutzvereine auch nichts abbekommen.www.tierheim-koeln-zollstock.de