Kommentar zur Parkstadt SüdEin Aushang über den ersten Bebauungsplan reicht nicht aus
- Mit der Parkstadt Süd soll ein neues Viertel in Köln entstehen – mit tausenden Wohnungen und Arbeitsplätzen.
- Bei der Erarbeitung des Rahmenkonzeptes war die Bürgerbeteiligung groß.
- Jetzt scheint die Bürgerbeteiligung nicht mehr erwünscht zu sein. Ein Kommentar.
Bürger sollen an der Entwicklung von Baugebieten stärker beteiligt werden. Das ist erklärter Wille von Politik und Verwaltung. Dass die Bürgerbeteiligung am ersten Bebauungsplan für die Parkstadt Süd zunächst nur aus einem Aushang bestehen wird ist deshalb unverständlich.
Workshops, Ortstermine, Diskussionen in kleiner und großer Runde, Expertengremien: Bei vielen Vorhaben werden neue Wege beschritten. So war das auch bei der Erarbeitung des Rahmenkonzepts für die Parkstadt Süd. Anwohner, Gewerbetreibende, Hausbesitzer haben sich eingebracht, miteinander über das künftige Viertel diskutiert und versucht, die zahllosen oft widersprüchlichen Interessen miteinander in Einklang zu bringen.
Bürgerbeteiligung nicht mehr erwünscht?
Dass das letztlich Aufgabe der Politik sein wird, war klar. Nicht klar war dagegen, dass die Beteiligung der Bürger nicht mehr erwünscht ist, sobald die Interessen der Immobilienunternehmen ins Spiel kommen. So wirkt es zumindest, wenn jetzt ein Bebauungsplan für die GAG erarbeitet wird und die Bürgerbeteiligung auf das Aushängen der Pläne im Rodenkirchener Rathaus beschränkt wird.
Die GAG ist zwar in städtischem Eigentum. Trotzdem muss und soll sie mit dem Bauvorhaben Gewinne erwirtschaften. Das widerspricht bisweilen anderen Interessen und Bebauungspläne sind dafür da, solche Konflikte zu lösen.
Die Bürger erwarten dabei größtmögliche Transparenz. Wer so agiert, hat nicht verstanden, wie groß das Misstrauen ist, das dem „Jahrhundertprojekt“ entgegengebracht wird. Und das dürfte noch ordentlich wachsen, wenn erst einmal jene Immobilienunternehmen in das Projekt einsteigen, deren Interesse ausschließlich in maximaler Rendite besteht.