Die Gehwege in Marienburg entsprechen laut der Stadt Köln nicht dem vorgegebenen Standard. Ein Anwohner fürchtet Geldverschwendung.
KritikGehwege in Köln-Marienburg werden saniert – Anwohner fürchtet Geldverschwendung
Vergangene Woche rollte der Bagger in der Robert-Heuser-Straße an und riss ein Stück des Gehwegs auf. Die Straße zwischen Marienburger Straße und Leyboldstraße wird saniert. Über die anstehenden Arbeiten informierte die Stadt die Grundstückseigentümer schriftlich vor rund einem Jahr.
Peter Ossenbach lebt seit mehr als 40 Jahren in der Straße und ärgert sich über die Sanierung. „Die Fahrbahn ist in einem katastrophalen Zustand und muss dringend gemacht werden, das ist keine Frage. Aber dass auch die Gehwege aufgerissen und erneuert werden, ist völlig überflüssig und reinste Geldverschwendung. Die Gehwege sind in einem guten Zustand. Da gibt es viele Projekte, für die die Stadt das Geld wesentlich besser nutzen kann, zum Beispiel für Schulbau“, kritisiert er.
Gehwege in Köln-Marienburg: Anwohner hält Sanierung für überflüssig
Das teilte er der Stadt auch mit, als er von den Sanierungsarbeiten erfuhr. Diese hält die Erneuerung der Bürgersteige jedoch für notwendig. „Die Gehwege in der Robert-Heuser-Straße sind in einer nicht regelkonformen Asphaltbauweise hergestellt. Der Straßenaufbau unter der Asphaltschicht verfügt über eine nicht ausreichende Trag- und Frostschutzschicht. Das hat dazu geführt, dass Schäden, zum Beispiel Absackungen, entstanden sind. Daher werden im Zuge der Generalinstandsetzung der Straße auch die Gehwege in einen ordnungsgemäßen Zustand versetzt“, erklärt ein Stadtsprecher.
„Das kann nicht sein, die Bürgersteige halten seit Jahrzehnten und sehen gut aus“, beharrt Ossenbach. Zumindest wird er wohl keine Straßenbaubeiträge zahlen müssen. Zunächst ging die Stadt davon aus, dass pro Quadratmeter rund 5,20 Euro Anliegeranteil fällig würden und informierte darüber zeitgleich mit der Ankündigung der Arbeiten im Januar 2022.
Kosten sollen komplett von Land übernommen werden
Zwischenzeitlich entschied das Land jedoch, für Straßenbaumaßnahmen, die erstmals nach dem 1. Januar 2018 beschlossen wurden, die Kosten durch finanzielle Zuschüsse an die Gemeinden zu tragen. Da die Bezirksvertretung die Durchführung der Straßenbauarbeiten in der Robert-Heuser-Straße erst Mitte Juni 2022 beschlossen hat, geht die Stadt davon aus, dass das Land die Kosten komplett übernehmen wird.
Diese liegen bei rund 580.000 Euro. Die Arbeiten dauern voraussichtlich zwei Monate. Während dieser Zeit kann die Straße nur von der Marienburger Straße Richtung Leyboldstraße befahren werden, das Parken auf der Fahrbahn ist verboten.