„Wilder Westen mitten in Köln-Marienburg“Augenzeuge spricht über Transporter-Überfall
Bernd Schröder (Name geändert) ging gerade vom ersten Kaffee des Morgens zurück ins Bad seines Hauses in Marienburg, um sich für den Tag fertig zu machen, als er laute Rufe vom Militärring hörte.
„Man hörte nur lautes und hektisches Schreien und rufen“, berichtet Schröder. 20 Meter Luftlinie liegen zwischen dem Tatort des Geldtransporter-Überfalls vom Freitagmorgen und seinem Haus. Was genau die Täter riefen, konnte Schröder aber nicht verstehen. „Aber dann fielen kurz hintereinander so viele Schüsse, dass wir schon Angst bekommen haben“, sagt Schröder.
Er und die Nachbarn dachten zunächst an ein nahegelegenes Feuerwerk. Aber morgens um kurz vor halb acht? Schröder hatte Zweifel und horchte genauer hin, hörte noch hektischeres Geschrei und sah anschließend die Flammen aus einem brennenden Auto steigen, das die Täter auf dem Militärring hinterlassen hatten. „Das fand ich schon sehr merkwürdig, also habe ich die Polizei gerufen“, sagt Schröder.
Projektile blieben in Windschutzscheibe stecken
Die Beamten sagten ihm, dass der Vorfall bekannt sei und dass es sich um einen Überfall auf einen Geldtransporter gehandelt habe. Schröder schockierte die Info zunächst. „Der Wilde Westen Mitten in Marienburg. So etwas hätte ich nicht für möglich gehalten.“
Die unbekannten Täter flohen ohne Beute mit einem schwarzen Kastenwagen in Richtung Bonner Verteiler. Kurze Zeit später trafen die ersten Polizisten ein, sperrten die Straße ab. Die beiden Wachleute in dem Transporter blieben unverletzt und stiegen selbstständig aus dem Fahrzeug. Sie kamen mit dem Schrecken davon. Die Projektile blieben in der gepanzerten Windschutzscheibe stecken. Der Renault brannte etwa zur Hälfte aus. Nach den vier oder fünf Tätern fahndet die Polizei.Zeugen, die Angaben zur Tat, zu den fliehenden Täter machen können oder andere Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.