Preiswert leben in Köln-MarienburgStadt will 20 geförderte Wohnungen bauen
Wiese, Bäume, Sträucher und ein Fußballtor: Auf einer ruhig gelegenen, städtischen und bisher als Spielfläche genutzten Grünfläche auf der Brohler Straße werden voraussichtlich im Herbst die Bagger anrollen. Die Stadt will hier zwei frei stehende Wohnhäuser mit insgesamt 20 öffentlich geförderten Wohnungen bauen. Die Mietpreisbindung gilt für 30 Jahre, die Anfangsmieten dürfen 7,00 Euro nicht überschreiten. Jeweils zu einem Drittel sollen die Wohnungen belegt werden mit Menschen mit Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein, mit Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind und mit anerkannten Geflüchteten.
Die Wohnungen sind zwischen 75 und 114 Quadratmetern groß und barrierefrei. Fünf der Wohnungen sollen rollstuhlgerecht sein. Für das erste Haus sind drei Vollgeschosse, ein Dach- und ein Sockelgeschoss geplant, für das zweite Haus ein Sockelgeschoss, zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss. Im Außenbereich werden ein Kinderspielplatz und fünf PKW-Stellplätze sowie 66 Fahrradabstellplätze errichtet. Für PKW-Stellplätze für E-Mobilität reicht die Grundstücksfläche nicht aus, aber die Verwaltung prüft derzeit, ob zusätzliche E-Stellplätze im öffentlichen Raum in der Nähe errichtet werden können. Die Bauarbeiten sollen Anfang Oktober starten und im Frühjahr 2025 fertiggestellt sein. Eigentlich sollte es schon im letzten Herbst losgehen. Durch diverse Änderungsvorgaben der Bauaufsicht konnte der Bauantrag jedoch erst im vergangenen Juli gestellt werden.
Baugenehmigung liegt noch nicht vor
Die Baugenehmigung liegt aktuell noch nicht vor, wie eine Stadtsprecherin mitteilte. Das Bauprojekt wird teurer als ursprünglich geplant, informierte die Verwaltung die Bezirksvertretung Rodenkirchen in ihrer jüngsten Sitzung. Sie schätzt die Gesamtkosten auf knapp 6,8 Millionen Euro. Im April vor zwei Jahren waren die städtischen Planer von rund sechs Millionen Euro ausgegangen. Die Mehrkosten erklärt die Verwaltung dadurch, dass zusätzlich die Installation einer Photovoltaikanlage beauftragt und die Versickerungskapazität der Außenanlagen erhöht wurde. Es würden auch mehr überdachte Fahrradabstellplätze eingerichtet. Zudem wurden auf Wunsch der Stadtplanung die Dach- und Fassadengestaltung überarbeitet und in Anlehnung an die Umgebung höherwertig gestaltet. Auch die erhöhte Inflationsrate und die verteuerten Baustoffmaterialien flössen in die Mehrkosten ein, so die Verwaltung.
Für den Bolzplatz, der an der Brohler Straße durch die Bebauung wegfällt, will die Stadt Ersatz schaffen auf einer Grünfläche an der Hitzeler Straße in Raderthal. Die Fläche liegt gegenüber vom Kunstauktionshaus Van Ham. Das Gelände gehört der Stadt und liegt rund 600 Meter Luftlinie von der Brohler Straße entfernt. Der Bürgerverein Köln-Bayenthal-Marienburg e.V. ist mit den Entwürfen für die geplanten Wohnhäuser nicht einverstanden. Der Vereinsvorsitzender Berthold Hannes kritisierte: „Wir begrüßen angesichts der Knappheit günstigen Wohnraums den Bau von öffentlich geförderten Wohnungen. Wir haben die Stadt Köln als Bauherren aber bereits mehrfach aufgefordert, bei der vorgesehenen Baumaßnahme Brohler Straße den rechtsverbindlichen Bebauungsplan einzuhalten.“ Dies sei bei dem vorgelegten Bauplan nicht der Fall, zum Beispiel hinsichtlich der Anzahl der Stockwerke. „Der Entwurf fügt sich auch leider gestalterisch nicht in die nachbarschaftliche Umgebung ein“, sagt Berthold Hannes.