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Ein Stück NaturPetition fordert Erhalt eines naturbelassenen Weges in Rodenkirchen

Lesezeit 3 Minuten
Der Fuß- und Radweg zwischen Immendorf und Meschenich soll nach den Wünschen der Anwohner erhalten bleiben.

Der Fuß- und Radweg zwischen Immendorf und Meschenich soll nach den Wünschen der Anwohner erhalten bleiben.

Ein Verbindungsweg zwischen Meschenich und Immendorf für Fußgänger und Radfahrende soll geschlossen werden. Dagegen gibt es jetzt eine Petition.

Ein Stück Natur ohne Autoverkehr, die Natur erhalten, weil Naherholungsgebiete allgemein zur Gesundheitsfürsorge beitragen oder einfach, weil es ein Natur belassener Weg ist. Die Argumente, sich in Immendorf an einer Ende Januar angeregten Petition zu beteiligen, sind im Tenor gleich.

Seit rund 20 Jahren besteht entlang des Landschaftsschutzgebiets der Kiesgruben, zwischen Immendorf und Meschenich, ein kleiner Grünweg, der von vielen Fußgängern, Fahrradfahrenden und Anwohnern genutzt wird.

Der Fuß- und Radweg verläuft parallel zur stark befahrenen Kieslasterstraße, liegt abseits der motorisierten Verkehrs, zwischen Meschenicher- und Kerkrade Straße. Jetzt soll er zuwachsen und nicht mehr genutzt werden.

Initiative für Erhalt des Fuß- und Radweg

Die CDU hatte im September letzten Jahres für einen Rückschnitt entlang des Weges appelliert. Die Vermeidung einer Kollision mit der viel befahrenen Kieslasterstraße und der parallel verlaufenden Meschenicher Straße kann hier Gefahren mindern, heißt es in einem Antrag. Das sieht auch der Initiator der Petition, der Bürgerverein Blühendes Immendorf, so.

„Den bestehenden Fuß- und Radweg zu schließen wäre ein großer Rückschritt für alle, die sicher und umweltfreundlich unterwegs sein wollen“, schreiben die Initiatoren und weisen auf die Historie des 220 Meter langen Weges hin.

Der wurde für die Bürger vor Ort im Rahmen der dortigen Rekultivierung einer ehemaligen Kiesgrube angelegt, zu einer Zeit, zu der viele andere Spazierwege, durch die mehrfach ausgeweitete Auskiesung, entfallen sind. „Der Weg ermöglicht eine sichere und durchgängige Verbindung zwischen Godorf, Immendorf und Meschenich“, so die Initiatoren. Zweimal im Jahr frei schneiden. Das würde reichen.

Naturschutz im Fokus: Kiesabbau und ökologische Initiativen

Viele der Kiesgruben zwischen Meschenich und Wesseling, wo seit 70 Jahren der Kies abgebaut wird, sind heute als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Der Kies ist in der dynamisch wachsenden Region ein stark nachgefragter Baustoff. Da das Grundwasser rund 15 bis 20 Meter unter der Geländeoberkante ansteht, erfolgt ein Großteil des Abbaus in Nassbaggerung. Das führt zum Entstehen der sogenannten Baggerlöcher, die heute, neben den Kiesgruben, einen Teil des Landschaftsschutzgebiets ausmachen. So ist die Gegend mit den Feldern und Kiesgrubenseen das reinste Naturparadies.

Vor fast sechs Jahren wurde der 1600 Quadratmeter großer naturnaher Wegsaum angelegt und mit regionalen Wildkräutern eingesät.

Vor fast sechs Jahren wurde ein 1600 Quadratmeter großer naturnaher Wegsaum angelegt und mit regionalen Wildkräutern eingesät.

Mit Unterstützung der Firma Lyondellbasell, der städtischen Naturschutzwart und der Initiative Blühendes Immendorf, wurde schon vor fast sechs Jahren, in Absprache mit den Landwirten, ein 1600 Quadratmeter großer naturnaher Wegsaum angelegt und mit regionalen Wildkräutern eingesät. Zum Schutz für gefährdete Insekten, Feldvögeln und Kleintieren.

„Erneut droht eine wichtige Erholungsfläche und ein sicherer Verbindungsweg wegzufallen, wenn wir uns nicht für deren Schutz einsetzen. Das dürfen wir nicht zulassen“, appelliert die Initiative mit ihrer Petition an die Lokalpolitik.

Die BV hatte den CDU-Antrag im letzten Jahr zurückgestellt. Bezirksbürgermeister Manfred Giesen wollte zunächst persönliche Gespräche führen und im Januar von den erlangten Erkenntnissen berichten. Danach möchte die Untere Naturschutzbehörde den Weg zuwachsen lassen. Die Firma Basell befürworte das ebenfalls. „Das Umweltamt des Rhein-Sieg-Kreises möchte auch nicht von ihrer Seite frei schneiden“, so Giesen. Ein Argument ist eine „Pufferzone“ für die dahinterliegende, geschlossene Altabgrabung, die nur von einem Zaun begrenzt wird.

Hinweisschilder zur „alten Route“ wurden bereits abgebaut, ein Parallelweg soll ausgeschildert werden. „Die erzielten Ergebnisse sind mit den betroffenen Ämtern noch abzusichern“, bat Giesen um erneute Vertagung in den März. Zunächst müsse eine Gefahrenstelle für Radfahrende auf der Zubringerstraße beseitigt werden. Gegen die CDU-Stimmen und einer AfD-Stimme wurde dem Vertagungsantrag zugestimmt.

„Es geht um den Erhalt eines wichtigen Fußweges zum Naherholungsgebiet. Zudem ist das meine Joggingstrecke, die ich mir dann mit Kieslastern teilen müsste“ schreibt ein Unterzeichnender. Insgesamt fünf Monate werden Stimmen im Internet unter Openpetition gesammelt.


https://www.openpetition.de/%21lhsdv