Prostitution in KölnInvestor will Bordell am Eifeltor bauen
Zollstock – Ein preisgünstiges Hotel für Lkw-Fahrer mit angeschlossenem Laufhaus, in dem Prostituierte ihre Dienste anbieten können – mit dieser Idee für ein Grundstück an der Straße Am Eifeltor hat sich ein Unternehmer an die Stadtverwaltung gewandt. Ein vorläufiger Entwurf für ein L-förmiges Gebäude liegt bereits vor. Das geht aus einer Mitteilung von Wirtschaftsdezernentin Ute Berg an den Stadtentwicklungsausschuss hervor.
Das betroffene Grundstück liegt neben einer Raststätte an der Autobahn A4 und in unmittelbarer Nähe des Güterverteilzentrums Eifeltor. Etwa 2380 Quadratmeter sollen bebaut werden, 950 davon sind in städtischem Eigentum. Laut Stadtverwaltung müssten zwei bestehende Bebauungspläne für die neue Nutzung geändert werden. Zunächst solle deshalb die Meinung der betroffenen politischen Gremien eingeholt werden.
Mehrere Beschwerden
Entlang der Straße Am Eifeltor prostituieren sich Frauen in mehreren Wohnwagen, die dauerhaft am Straßenrand abgestellt sind. Laut Mitteilung der Stadtverwaltung gehören zumindest einige davon der Person, die nun das Laufhaus errichten möchte. Sie sollen nach seiner Fertigstellung entfernt werden. Das Gebiet entlang der Brühler Landstraße, der Grüngürtel, Meschenich und Rodenkirchen gehören seit 2011 zu einem Sperrbezirk. Dort ist Prostitution tagsüber, zum Teil auch ganztags verboten. Die Straße Am Eifeltor wurde damals ausgespart. Auch wenn die Wohnwagen verschwinden, bleibt Prostitution entlang der Straße damit erlaubt.
Über die derzeitige Situation liegen der Stadt mehrere Beschwerden der Unternehmen vor, die ihren Sitz an der Straße haben. Ihre Beschäftigten, insbesondere das weibliche Personal, fühlten sich unsicher, so die Mitteilung der Dezernentin. Die Situation könne „durch dieses Bauvorhaben geordnet werden“. Kritische Stimmen aus dem Bezirk befürchten hingegen, dass sich der Bereich zu einer „Erotikzone“ ausweitet, andere Frauen die frei werdenden Plätze entlang der Straße einnehmen und verschiedene Zuhälter miteinander konkurrieren.