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Gemeinsam feiern statt BudenkollerMutter und Tochter organisieren Heiligabend in Raderberg

Lesezeit 4 Minuten
Said Alagha, Amélie Chrobok und Uli Kievernagel freuen sich auf die Weihnachtsfeier im Veedel.

Said Alagha, Amélie Chrobok und Uli Kievernagel freuen sich auf die Weihnachtsfeier im Veedel.

Der Bürgerverein Raderberg und -thal organisiert für Menschen, die Heiligabend alleine verbringen, eine „Nicht ganz so stille Nacht“ im Veedel.

„Wir sind total gespannt, wie Weihnachten dieses Jahr wird“, sagen Irene Geuer vom Bürgerverein Raderberg und -thal und ihre Tochter Amélie. An Heiligabend wird es eine Premiere für sie und das Veedel geben, die die beiden organisieren: eine gemeinsame Weihnachtsfeier mit Menschen, die nicht Familie oder Freunde sind.

Die Idee sei eigentlich durch Amélie aufgekommen, erzählt Geuer. Im März dieses Jahres war ihr Vater gestorben. Mit ihm hatten sie und ihre Tochter immer Weihnachten gefeiert, die letzten beiden Jahre hatte auch ihnen in Raderberg gewohnt.

Gemeinsame Weihnachtsfeier im Veedel Raderberg

Nach seinem Tod hinterließ er eine große Lücke. „Wir waren natürlich sehr traurig. Und dann kam Amélie mit der Frage: ‚Wie sollen wir dieses Jahr Weihnachten feiern, ohne Opa‘?“, schildert Geuer. „Seit ich denken kann haben wir zusammen gefeiert. Ich konnte es mir ohne Opa gar nicht vorstellen, wie wir traurig dasitzen und die ganze Zeit auf den leeren Stuhl schauen“, sagt Amélie.

Dann sei ihnen der Gedanke gekommen: „Es gibt wahrscheinlich viele Menschen, die alleine sein und mit dem 24. Dezember nicht so richtig etwas anfangen können“, berichtet Geuer. Auf den Gedanken folgte die Idee. „Wie wäre es, eine gemeinsame Feier an Heiligabend im Veedel zu organisieren?“, so Geuer. Sie schlug die Idee dem Bürgerverein vor, der fand sie toll. Mutter und Tochter sollten die Aktion in die Hand nehmen.

Bürokratie blockiert Heiligabend-Feier

Zunächst wollten die beiden das Angebot niedrigschwellig halten, eine Feier machen, bei der jeder etwas zu essen mitbringt. Dafür braucht es natürlich einen Raum. Die beiden fragten in einer Kirche in der Umgebung nach. Die fand die Idee gut, aber es taten sich einige Hindernisse auf: Was ist mit dem Brandschutz? Wer übernimmt die Versicherungspflicht? Wer bedient die komplizierte Technik.

Zudem hätte man den Raum nur nachmittags haben können, und es sollte doch gerade eine Feier am Heiligabend werden. „Sonst sind die Menschen um 17 Uhr wieder zu Hause und dann doch wieder allein. Da hat uns die Bürokratie einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Geuer.

„Nicht ganz so stille Nacht“ in Raderberg mit tollem Buffet und Programm

Bürgervereinskollege und Stadtführer Uli Kievernagel hatte die rettende Idee. „Lasst uns doch mal im Assada nachfragen“, schlug er vor. Das „Assada“ – früher Café Baumhaus – ist ein Restaurant mit Cocktailbar in der Brühler Straße. Hier trifft sich der Bürgerverein zum monatlichen Stammtisch. Wirt Said Alagha, der den Verein schon bei früheren Aktionen und Projekten unterstützte, war gleich offen für die Veedels-Weihnachtsfeier.

Damit stand der Plan für den Heiligabend: Alagha wird ein großes Buffet vorbereiten, mit allem Drum und Dran, unter anderem mit Gänsekeule, Rinderbraten, Kartoffelsalat mit Würstchen, Mousse au Chocolat, Bratäpfeln und vielem mehr. Nicht nur für Essen, auch für Kurzweil ist gesorgt. Kievernagel wird einen Auszug aus seinem Weihnachtsprogramm zum Besten geben, ein Zauberer aus Raderberg wird die Gästen mit Zaubertricks zum Staunen bringen, und ebenfalls Irene Geuer wird zur Unterhaltung beitragen.

„Ich weiß noch nicht genau, was ich mache, aber wahrscheinlich werde ich eine Geschichte erzählen“, sagt sie. Motto des Abends: „Nicht ganz so stille Nacht“. „Das Programm kommt nicht vorneweg, sondern wird während des Essens eingestreut. So kann es den Menschen, die sich vielleicht alle nicht kennen, immer wieder Anknüpfungspunkte zum Unterhalten bieten“, meint Geuer.

Gemeinsamer Heiligabend in Raderberg: Anmelden bis 15. Dezember

Der Kostenbeitrag für den Abend beträgt 30 Euro pro Person. „Wir wissen, das ist nicht ganz billig. Aber es ist ein toller Preis für das Riesenbuffet. Wir kündigen die Feier schon jetzt an und hängen Plakate auf, damit Leute, die Interesse haben, sich schon etwas Geld zurücklegen können“, sagt Geuer.

Wer Lust auf diese „Nicht ganz so stille Nacht“ hat, kann sich bis Sonntag, 15. Dezember, telefonisch im Assada anmelden. Für die Planung ist Vorkasse erforderlich. Das Restaurant bietet Platz für knapp 50 Gäste und wird weihnachtlich – inklusive Weihnachtsbaum – dekoriert.

Amélie sagt: „Für uns ist dieser Abend ein Abenteuer, wir sind aufgeregt und freuen uns sehr darauf. Wir sind auch glücklich, dass aus einem traurigen Anlass, dass mein Opa gestorben ist, etwas Neues und Schönes entstehen kann.“


Restaurant Bar Assada Brühler Straße 26, Telefon: 0221 - 37982786, www.assadaköln.de