Aufnahmestopp ist das Wort, das immer wieder fällt, wenn von den Tafeln die Rede ist. Jede dritte Ausgabestelle für Lebensmittel in Deutschland konnte zu Beginn des Jahres keine neuen Klienten oder Klientinnen mit Waren versorgen, hieß es vonseiten des deutschen Dachverbandes der Tafeln. Die Ehrenamtlichen stießen an ihre Belastungsgrenzen angesichts der Vielzahl von Bedürftigen. Das galt auch für die Ausgabestelle im Kloster der Benediktinerinnen an der Brühler Straße.

Die versorgte Menschen aus Zollstock, Raderthal, Raderberg und Bayenthal. Marlies Kreuzer machte aus der Not eine Tugend und gründete ganz einfach eine neue Tafelfiliale in der evangelischen Philippus-Kirche in Raderthal. Dort ist man zuständig für Zollstock und Raderthal. Davon profitieren alle.

Kölner Tafel sucht dringend Fahrer

„Im Kloster sind jetzt Kapazitäten für neue Kunden frei, weil rund 40 Menschen von dort jetzt zu uns kommen. Und wir in Raderthal sind auch noch nicht am Ende unserer Möglichkeiten angelangt. Es können sich bei uns noch Leute anmelden“, zieht Kreuzer nach dem ersten Ausgabetag eine mehr als positive Bilanz. Voraussetzung dafür, in die Kundenliste aufgenommen zu werden, ist der Köln-Pass. Im besten Fall haben ihn Neukunden bereits dabei. Die Ehrenamtlichen der Tafel informieren aber auch vor Ort, wie man den Köln-Pass bekommt.

59 Kunden hat Kreuzer am Premierentag gezählt. Sie wurden in eine Liste eingetragen. Jedem Eintrag wurde eine Abholzeit zugewiesen. „Chaos wollen wir auf jeden Fall verhindern“, sagt Kreuzer. Schließlich arbeiten ihre sieben Mitstreiter alle ehrenamtlich und möchte nicht, dass sich ihre Einsatzzeiten unnötig verlängern. Ausgegeben wurden „Zucchini ohne Ende“, Paprika, Rote Beete, Brot und sogar Kirschen. „Davon hatten wir mehrere Klappkisten“, erklärt Kreuzer.

Oase für Sinnsucher

Kölner Kloster hat trotz Kirchenkrise enormen Zulauf

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Alexandra Ringendahl

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Die Stimmung unter den Ehrenamtlichen und den Kunden sei großartig gewesen. „Die Gemeinde stellt uns einen sehr schönen Raum zur Verfügung“, lobt Kreuzer die Infrastruktur. Man habe dicke Bretter bohren müssen, bis das Philippus-Presbyterium, das Leitungsgremium der Gemeinde, dem Vorhaben zugestimmt habe. Beliefert wird die Raderthaler Ausgabestelle aus der Kölner Tafel-Zentrale in Rodenkirchen. Von dort fahren Ehrenamtliche mit Transportern zu den Spendern wie etwa zu Lebensmittelmärkten und Bäckereien. Fahrer und Fahrerinnen werden aktuell übrigens dringend gesucht.

Tafel-Ausgabestelle Raderthal, Evangelische Philippus-Kirche, Albert-Schweitzer-Straße 3-5. Ausgabezeiten: Donnerstag ab 15 Uhr. Neuanmeldungen um 15 Uhr.