„Rheinstation“ in Köln-RodenkirchenMuss Traditionslokal am Rheinufer Wohnungsbau weichen?
Rodenkirchen – Eine lange und wechselvolle Geschichte hat das Lokal hinter sich, das im 19. Jahrhundert „Café zur alten Kapelle“, dann Kahlshof, Maternushof und Wippenbeck hieß und seit 2011 den Namen „Rheinstation“ trägt. Schon im Mittelalter, als die Pferde noch Schiffe den Rhein hinauf zogen, befand sich dort eine Treidelstation.
Blick auf den Rhein lockt Investoren
Nun droht der Traditions-Gastronomie womöglich das Aus. Es wird gemunkelt, dass die Erbengemeinschaft, der das Anwesen in Bestlage mit dem fantastischen Blick auf den Rhein gehört, dort Wohnungen bauen will. „Ich würde gerne weiter machen“, sagt der 49-jährige Pächter Frank Conzen. Aber sein Vertrag läuft nur noch bis Oktober dieses Jahres, und Conzen befürchtet, dass er nicht verlängert wird.
Verhandlungen geben Hoffnung
Der Gastronom hat das Gebäudeensemble zwischen Karlstraße und Uferpromenade im Jahr 2014 übernommen, nachdem die Lokale zuvor ungefähr ein Jahr lang leer gestanden hatten. Ein Hotel, ein Restaurant mit Wintergarten und das besonders bei Ausflüglern beliebte Terrassenlokal mit „Bierbud“ gehören zum Komplex. Im August soll es Verhandlungen und Gespräche über die Zukunft der Rheinstation geben. „Dann weiß ich mehr“, sagt Conzen, der mit seiner Ehefrau auch das Lokal „Kölnisch Wasser“ an der Hauptstraße in Rodenkirchen gepachtet hat.
Droht das Ende 2016?
Er persönlich glaube, dass die Gastronomie Ende 2016 eingestellt werde – spätestens dann, wenn die Genehmigungen für die Neubauten vorlägen. Bis dahin bleibe alles beim Alten, vermutet er. Der Senior der Erbengemeinschaft, der lieber im Hintergrund bleiben und seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, gibt sich betont zurück haltend. Er beteuert zwar, dass er selbst die Gastronomie an dieser Stelle nicht beenden möchte.
„Ich habe nicht vor zu schließen“, sagt er auf Nachfrage. Aber er habe ja nicht allein das Sagen in der Familie und Erbengemeinschaft. Und dass der Vertrag mit dem Pächter befristet ist, sei heutzutage doch völlig normal. Ansonsten möchte er sich nicht weiter äußern zu dem „Gerede“ in der Bevölkerung.