AboAbonnieren

Kommentar

Kommentar zur Emanuel-Grundschule
Gravierende Mängel des neuen Schulhofs in Rodenkirchen müssen behoben werden

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
Ein frisch angelegter Schulhof mit Klettergerüst und frisch gepflanzten Bäumen ist zu sehen.

Der Schulhof kurz vor der Einweihung im April 2022.

Die Probleme rund um den Schulhof des Neubaus der Emanuel-Grundschule müssten schnell abgestellt werden. Den Kindern zuliebe.

„Die Emanuel-Schule in Köln-Rodenkirchen ist ein gelungenes Beispiel für das Zusammenspiel hoher architektonischer und innenarchitektonischer Qualitäten mit einem ablesbaren pädagogischen Konzept für eine inklusive fünfzügige Grundschule …“ - so beginnt die Begründung der Jury zur Verleihung des Schulbaupreises NRW 2023 an eben jene im Jahr 2022 neu gebaute Grundschule.

Doch wie kann es sein, dass das Schulministerium NRW und die Architektenkammer NRW die Architekten für einen Neubau auszeichnen, der in der Praxis so viele gravierende Mängel aufweist? Weshalb wird der Schulhof auf einer Fläche platziert, die bei Regen ein so großes Entwässerungsproblem hat, dass die Kinder die großen Grünflächen nur dann betreten dürfen, wenn es trocken ist?

Wie verzweifelt muss die Schulleitung von dem ständigen Ermahnen „nein, das darfst Du nicht“ sein, dass jetzt ein Fahnenwarnsystem wie an der Nordseeküste das Betreten der Rasenflächen regelt? Bei einem Schulneubau auf einer großen Wiese hat man als Bauträger eigentlich die einmalige Chance, alle energetischen, pädagogischen und ästhetischen Möglichkeiten auszuschöpfen. Dazu sollte neben einem optimalen „Lerngebäude“ auch ein grundschul-gerechter Schulhof gehören.

Davon kann hier im Kölner Süden keine Rede sein. Die Kinder verbringen ihre Pause – es handelt sich hier wohlgemerkt um eine inklusive Schule – nach strikten „Fahnenregularien“ und ohne jeden Sichtschutz direkt neben einer viel befahrenen Kreuzung. Weshalb baut man derart am Bedarf der Grundschulkinder vorbei? Und warum können Fehler, die seit geraumer Zeit hinlänglich bekannt sind, nicht schnell und unbürokratisch behoben werden, sondern versanden in den Mühlen in der Kölner Stadtverwaltung, im Hin und Her zwischen Ämtern und Vorschriften?

Es ist höchste Zeit, hier rasch den Knoten zu zerschneiden – denn es gibt noch andere Baustellen, die auf tragfähige Lösungen warten: Vom morgendlichen Verkehrschaos rund um die Schulmeile an der Sürther Straße können die Sürther und Rodenkirchener Bürgerinnen und Bürger ein Lied singen.