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„Kölsche Dollce Vita“Künstlerin Gerda Laufenberg stellt neuen Köln-Kalender 2025 vor

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist die Kölner Künstlerin Gerda Laufenberg in ihrem Atelier.

Die Kölner Künstlerin Gerda Laufenberg in ihrem Atelier.

Künstlerin Gerda Laufenberg stellt ihren neuen Köln-Kalender vor. Nicht in Italien, sondern in Bad Sassendorf zeichnete sie vom süßen Leben.

Eine sehr typische, kölsche Lebenslust, die sich niemand nehmen lassen sollte, war der Vorsatz der Künstlerin Gerda Laufenberg bei der Gestaltung ihres neuen Kalenders für das kommende Jahr. „Die Zeiten sind alles andere als heiter, manchmal könnte man vor Abscheu und Bestürzung verzweifeln, aber gerade darum habe ich für diesen Kalender nur Bilder voller Lebenslust gezeichnet“, sagt Laufenberg.

Mit spitzem Stift ist so unter dem Motto „Dollce Vita en Kölle“ der Kalender im immer gleichen Hochformat entstanden. Natürlich weiß Laufenberg, dass sich das italienische Wort für süß, dolce, nur mit einem „l“ schreibt. Aber es wäre nicht Laufenberg, das „dolce“ ein wenig, im kölschen abgewandelt, zu „vertollen“.

„Dollce Vita en Kölle“ ist kein Schickimicki

Und so räkelt sich Agrippina auf dem Titelblatt des 28. Kalenders direkt vor dem Agrippabad und ruft zur Gelassenheit auf: „Carpe diem, nutzet die Tage – am besten in der Rückenlage!“ Ein paar lustige Kölner liegen im Liegestuhl am Dom, von dem ein erfreuter Kardinal herunterwinkt. „Ach ja, wenn et doch su wör,“ fügt sie an.

In Laufenbergs Fantasie ist das „kölsche dolce vita“ auf jeden Fall bodenständig und kein Schickimicki. Hier treffen sich Paare in der Wahner Heide, verliebt zwischen Schafherden und Düsenjägern. An der Rodenkirchener Riviera ist es mindestens so schön und voll wie am Ballermann.

Das Titelbild des neuen Köln-Kalenders von Gerda Laufenberg

Das Titelbild des neuen Köln-Kalenders von Gerda Laufenberg

Auch eine gewisse Ähnlichkeit der Badegäste zur Baleareninsel ist nicht abzustreiten. „Als absolutes technisches Highlight liefere ich einen Außen-Treppenlift zur Domspitze an. So bequem sind wir noch nie auf die Domtürme gestiegen. Wenn das kein süßes Leben wird“, gibt sie weitere Blattthemen preis.

Künstlerin stellt Kalender nach Sturz in Reha-Klinik fertig

Laufenberg selbst ist dieser Kalender nicht einfach gefallen. Vier Bilder hatte sie bereits gezeichnet, als sie vor ihrer Ateliertür rückwärts über einen Stein fiel und sich den Oberschenkelhals brach. „Der Klassiker in meiner Altersgruppe“, wie sie meint.

So entstanden sechs der zwölf Blätter in der Reha-Klinik in Bad Sassendorf im Sauerland. Trotz wenig inspirierender Atmosphäre und „ohne Kölsch un Himmel un Ääd“, malte sich die 80-Jährige bei 28 Grad im Schatten in den Winter mit einer Eislaufbahn am Heumarkt hinein.

In der Hitze kam ihr auch die Idee für das Weihnachtsbild. Ganz ohne Krippe und Hirten. Mehr wollte Laufenberg noch nicht verraten. Der Kalender ist ab Mitte September in allen Buchhandlungen (ISBN Nr. 978-3-00-079964-8) oder direkt im Atelier der Künstlerin, am Mühlenweg 1, erhältlich.