Bei den „Michalympics“ versuchten sich die Teilnehmer in Disziplinen wie Laufball, Tandemfahren, Entenangeln, Parcourslaufen und Tischtennisspielen.
Inklusives Sportfest in Köln-RodenkirchenRollen im Riesenball bei den „Michalympics“
Schwungvoll klettert Irene Stamp in den Laufball. Innen angekommen, versucht sie, mit dem großen, transparenten Kunststoffball über die Wiese zu rollen. Das funktioniert ähnlich wie ein Hamsterrad und ist gar nicht so einfach. Daher unterstützen sie auch zwei Helfer von außen dabei, in dem riesigen Ball vorwärtszukommen. Nach ein paar Minuten und einigen Roll-Metern kommt die 53-Jährige wieder heraus. Geschafft – die Station hat sie erfolgreich gemeistert und das lässt sie sich zufrieden auf einer Karte abstempeln.
Diakonie Michaelshoven veranstaltet jedes Jahr ein Spiel- und Sportfest
Nach einer kurzen Verschnaufpause und mit der Karte in der Hand, macht sie sich auf zu weiteren Stationen wie Tandemfahren, Parcourslaufen, Käsebrett-Säckchen werfen, Entenangeln und Fitnessgeräte-Parcours. Irene Stamp lebt seit vielen Jahren in einer Wohngruppe der Diakonie Michaelshoven und nimmt gerade an den „Michalympics“ teil, einem Sport- und Spielfest, das die Diakonie seit etwa zehn Jahren organisiert. „Es macht alles großen Spaß, alle Stationen, und auch, das mit den anderen zusammen zu machen“, erzählt Stamp.
„Die Veranstaltung soll in erster Linie Spaß und Freude an Bewegung vermitteln. Dies soll durch niedrigschwellige und anregende Spiele umgesetzt werden. Hier werden die verschiedenen Fähigkeiten der Teilnehmenden berücksichtigt. Des Weiteren bietet die Veranstaltung die Möglichkeit, andere Menschen zu treffen und somit Teilhabe zu fördern“, erläutert Diakonie-Mitarbeiterin Alexandra Dicks, zuständig für den Bereich Förderung und Teilhabe.
Dieses Jahr fand die Sport- und Spielveranstaltung nach mehrjähriger Corona-Pause erstmals wieder statt, allerdings aus organisatorischen Gründen dieses Jahr nur für Bewohner der Wohngruppen Michaelshovens. Insgesamt 70 Menschen mit kognitiven Einschränkungen und Mehrfachbehinderung machten mit. „Jeder soll Spaß und ein Erfolgserlebnis haben. Deswegen gibt es auch keine Gewinner, sondern jeder Teilnehmer bekommt eine Urkunde und darf sich, wenn er seine Stempelkarte voll hat, einen Preis aussuchen“, berichtet Dicks.
120 Menschen leben auf dem Campus in Michaelshoven
Mit von der Partie bei der Veranstaltung war auch Rainer Schmidt, der neue theologische Vorstand der Diakonie. Er hatte eine Tischtennis-Station organisiert, um den Teilnehmern das Tischtennisspielen nahezubringen. Schmidt ist selbst leidenschaftlicher und sehr erfolgreicher Tischtennisspieler. Mehrfach gewann er bereits Medaillen bei den Europa- und Weltmeisterschaften der Paralympics.
Auf dem Campus in Michaelshoven leben rund 120 Menschen mit Behinderungen, rund 80 weitere in Außengruppen. Wie viele Veranstaltungen in den vergangenen zwei Wochen wurden leider auch die „Michalympics“ von heftigen Regenfällen unterbrochen.