Seit Jahren züchtet Günter Stadtfeld aus Meschenich in seinem Schrebergarten in Zollstock tausende Tomatenpflanzen, die er gegen Spenden abgibt.
Für einen guten ZweckGünter Stadtfeld sammelt wieder mit Tomaten Geld für krebskranke Kinder

Günter Stadtfeld züchtet Tomaten für einen guten Zweck.
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Die „Sibirische Birne“ wollte in diesem Jahr erst nicht so recht. 200 Tomatenpflanzen dieser Sorte hatte Günter Stadtfeld aus Meschenich in diesem Jahr gesät. „Aber dann kam der Frost, andere sind so eingegangen, es kamen nur zwölf Pflanzen. Aber dann habe ich nachgesät, und die Pflanzen haben sich doch noch prima entwickelt“ erzählt der 73-Jährige. 32 verschiedene Tomatensorten – insgesamt mehr als 2500 Pflanzen – zieht er in diesem Jahr in seinem Schrebergarten in Zollstock heran.
Diese Leidenschaft dient nicht nur seiner eigenen Freude, sondern auch einem guten Zweck. Stadtfeld gibt die Pflanzen ab gegen Spenden für den Förderverein krebskranker Kinder, und das seit Jahren. In den Vorjahren kamen auf diese Art 5000 Euro für das Elternhaus krebskranker Kinder zusammen, im vergangenen Jahr sogar 7000 Euro. „Jeder gibt, so viel er will. Aber es ist noch nie jemand gekommen, der sich ganz viele Pflanzen für ganz wenig Geld nehmen wollte“, erzählt Stadtfeld.
Viele Sorten, Beratung inklusive
Die Abnehmer finden bei dem ehemaligen Lokführer auch jede Menge Exoten wie grüne, sehr süße Cocktailtomaten, die „Sweet Solano“ – normal große, wunderbar orange leuchtende Früchte – und die Zapotec-Tomaten, eine alte Tomatensorte der Zapoteken-Indianer in Mexiko, rot und gerippt. Beratung gibt es obendrauf, denn Stadtfeld ist durch die vielen Jahren Zucht ein richtiger Tomaten-Experte geworden. Ebenfalls gegen Braunfäule resistente Arten hat er in seinem Sortiment, wie die Topftomaten, die Primabella, den Balkonzauber und die Hängeampeltomaten. Diese Tomatenpflanzen vertragen Regen und brauchen keine Überdachung.
Bei der Tomatenzucht ist Stadtfelds ganze Familie im Einsatz. Die einzelnen Pflanzentöpfchen beschriften er und seine Frau bereits sorgfältig mit dem Sortennamen im Januar. „Im März kommen die Samen in Anzuchterde, dann ist unser Dachboden komplett voller Blumenkästen, zehn Tage später werden die Pflänzchen vereinzelt. Dabei hilft eine Nachbarin“, berichtet der ehemalige Lokführer. Wenn die jungen Tomaten so weit sind, kommen sie in die Gewächshäuser im Schrebergarten nahe des Eifelstors. Die Töchter übernehmen die Aufträge und stellen die gewünschten Pflanzen für die Abholer zusammen.
Nachahmer erwünscht
„Das alles macht uns Freude, aber es ist natürlich auch viel Arbeit. Toll wäre, wenn sich noch ein anderer Gärtner finden würde, der für den guten Zweck Tomaten züchten möchte. Er oder sie müsste auch gar nicht mit so vielen Pflanzen anfangen, und ich würde helfen und die Samen zur Verfügung stellen“, sagt Stadtfeld.
Die Abgabe in seinem Garten startete er Mitte April. Am kommenden Samstag, 26. April, werden die Stadtfelds mit ihren Tomatenpflanzen am Kloster der Benediktinerinnen in der Brühler Straße 74 in Raderberg stehen, ab 10 Uhr, solange der Vorrat reicht. Am Samstag danach, am 3. Mai, sind sie am Tersteegenhaus in der Emmastraße 6 in Sülz, ebenfalls ab 10 Uhr. Wer im Schrebergarten vorbeikommen will und den Weg noch nicht kennt, kann sich bei Stadtfeld melden.
Kontakt Günter Stadtfeld: 0173 630 9666. Facebook. #guenterstomaten, E-Mail: Stadtrose@gmx.de