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„Vielfalt als Schatz“Berufskolleg der Diakonie Michaelshoven ist jetzt Schule der Vielfalt

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Vier Männer und eine Frau stehen nebeneinander, einer hält einen Vertrag in der Hand, der überdimensioniert groß ist.

Frank Pohl (Landeskoordinator Schule der Vielfalt), Cedrik Wieschollek (Lehrkraft), Mark Schnettler (SV), Karin Liebig (Elternvertretung), Günter Pütz (Schulleiter)

Das Berufskolleg der Diakonie Michaelshoven feiert mit einem festlichen Auftakt die Schule der Vielfalt. Es ist die erste kirchliche Trägerschule.

Mit einem kleinen Festakt feierte das Berufskolleg Michaelshoven die Vertragsunterzeichnung als Schule der Vielfalt. „Als christliche Schule sind wir überzeugt, dass jeder Mensch geachtet werden muss“, begrüßte Schulleiter Günter Pütz die Anwesenden in der gut gefüllten Erzengel-Michael-Kirche auf dem Gelände der Diakonie. Das Berufskolleg ist die erste Schule in kirchlicher Trägerschaft, die an dem bundesweiten Programm Schule der Vielfalt teilnimmt.

Das Antidiskriminierungsprogramm setzt sich dafür ein, die Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Schulwesen zu fördern. Das Berufskolleg bildet jährlich rund 600 junge Menschen in einer Vielzahl von Bildungsgängen des Gesundheits- und Sozialwesens aus.„An unserer Schule treffen Menschen unterschiedlicher Religionen, Weltanschauungen und Sexualitäten aufeinander. Das Sozial- und Gesundheitswesen bildet genauso diese Vielfalt ab. Wir sollten diese Vielfalt als Schatz ansehen“, so Pütz.

Es war die Idee der Schülervertretung, sich für die Teilnahme einzusetzen. „Mit Toleranz, Respekt, gegenseitiger Rücksichtnahme soll bei uns der Diskriminierung entgegengetreten werden“, sagte SV-Sprecher Mark Schnettler in einem kurzen Grußwort und unterstrich, dass die Vielfalt zukünftig aktiv gefördert werden soll.

Das bundesweite Programm wird im Land NRW von vier Trägern gestützt. Einer davon, Rubicon, hat seinen Sitz in der City. Der Verein bietet Beratung, Gesundheitsförderung und Unterstützung für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queer lebende Menschen und Gruppen an. „Da kann wirklich jeder hingehen“, unterstrich auch noch einmal Frank Pohl, Landeskoordinator von Schule der Vielfalt, der allerdings auch auf die Herausforderung hinwies. „Flagge zu zeigen, ist nicht überall erlaubt“, erklärte Pohl. Als Beispiel nannte er Ungarn, wo die Pride-Flagge verboten sein und erzählte von dem schwulen luxemburgischen Ministerpräsidenten Xavier Bettel, der den ungarischen Kollegen Viktor Orbán dafür scharf kritisierte.

„Es ist wichtig, dass man sichtbar wird. Das ist allerdings auch eine politische Frage“, erklärte Pohl zu dem von ihm angebrachten Beispiel. Dabei betonte er noch einmal, dass in Deutschland Meinungsfreiheit herrsche. Von Schulleitung, Vertretern der SV, Lehrern und Eltern sowie vom Landesvertreter Schule für Vielfalt wurde der Vertrag unterzeichnet.