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Dienststelle in Köln-MeschenichPolizeiwache am Kölnberg soll sichtbarer werden

Lesezeit 3 Minuten

Polizist Sven Pastors am Eingang der Wache

Meschenich – Im Treppenhaus riecht es nach kaltem Rauch und Urin. In dem Flur hinter der milchigen Glastür wird es auch tagsüber nicht richtig hell. Hinter der Wohnungstür am Ende des Ganges arbeitet Sven Pastors. Er ist Polizist in der Wache Auf dem Kölnberg. Hier kommen nur die Kölner vorbei, die hier leben. Alle anderen wissen entweder gar nicht von der Dienststelle oder trauen sich nicht dorthin. Das soll sich ändern. Die Polizei sucht nach einer neuen Unterkunft für ihre Außenstelle.

Unten im Treppenhaus gab es mal ein Schild, das auf die kleine Polizeiwache hingewiesen hat. „Das ist uns aber immer wieder geklaut worden, dann haben wir es irgendwann aufgegeben“, sagt Pastors. Der einzige Hinweis auf die Außenstelle im Kölnberg-Block An der Fuhr 4, ist jetzt noch ein kleines Schild an einer Straßenlaterne. „Die Leute, die hier leben, wissen schon, wo sie uns finden“, sagt Pastors. Und das sind immerhin rund 4.000 Menschen.

Dienst in umgebauter Dreizimmer-Wohnung

Alle anderen Kölner gingen erfahrungsgemäß mit ihren Anliegen zu den anderen Polizeiwachen. Aber die Polizisten und die direkten Anwohner am Kölnberg kennen sich schon. Manche kommen wöchentlich in die umgebaute Dreizimmer-Wohnung. Sei es, um sich über Nachbarn zu beschweren oder um eine Anzeige aufzugeben. Meist geht es um Diebstahl, Körperverletzung oder Drogendelikte. Mit großen Razzien wie etwa der Ende Januar haben die Beamten hier jedoch kaum etwas zu tun. „Das wird zentral aus dem Polizeipräsidium gesteuert“, sagt Sascha Himmel, der bei der Polizei im Kölner Süden für die Gefahrenabwehr zuständig ist.

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Die gut 60 Quadratmeter inklusive Küche und Balkon sind in der Regel eher Anlaufstelle für die vermeintlich kleineren Delikte, die in diesem Fall tatsächlich vor der Haustür für Ärger sorgen. Nachts ist die Wache nicht besetzt. Die Schichten am Tag teilen sich vier so genannte Bezirks- und Schwerpunktkräfte.

Auf die Wohnblöcke am Kölnberg hat die Polizei schon seit Jahren ein besonderes Auge. Erkenntnisse über gewaltbereite Islamisten in dem Viertel hat die Polizei aber nicht. „Was den Terrorismus angeht, gibt es am Kölnberg aus unserer Sicht kein erhöhtes Gefahrenpotential“, sagte Polizist Sascha Himmel in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung.

Eine entsprechende Anfrage hatte der Politiker Thorsten Ilg (Freie Wähler) gestellt. Er wollte wissen, ob nach den Terroranschlägen in Paris am Kölnberg höhere Sicherheitsmaßnahmen gelten. (mo)

„Diese Außenstelle mitten im Kölnberg ist eine gute Sache, so haben wir täglich direkten Kontakt zu den Menschen, die dort leben“, sagt Himmel. Grundsätzlich kann sich jeder Kölner mit seinen Anliegen an die Wache auf dem Kölnberg wenden. Aber kaum jemand tut das. „Die Menschen in Meschenich scheuen sich, diese Wache aufzusuchen, das wollen wir ändern“, sagt Himmel.

Schon seit einigen Monaten sucht die Polizei deshalb nach einem neuen Standort für ihre Außenstelle. „Am liebsten würden wir so schnell wie möglich aus der Wohnung raus, uns ist es aber auf der anderen Seite auch wichtig, dass wir unsere Wache weiterhin nah am Kölnberg haben“, sagt Himmel. Der Wunschstandort sei im Pavillon der Jobbörse Meschenich. Aber dort sei auf absehbare Zeit aber kein Platz.

Jetzt führt die Polizei Gespräche mit den Eigentümern des Kampshof an der Brühler Landstraße. Aber egal, wo die neue Wache einmal sein wird: Sie soll einladend wirken, und jeder soll sie finden. „Da kommt definitiv ein vernünftiges Schild draußen an die Tür“, verspricht Himmel.