Fast ein halbes Jahr wurde die Kapelle St. Georg saniert, nun offenbart sie die frisch restaurierten Wandmalereien. Die Finanzierung ist unklar.
Erzbistum zahlt nur teilweiseGemeinde sammelt Geld für restaurierte Kölner Kapelle in Weiß
Fast sechs Monate war die Kapelle St. Georg zu Restaurationszwecken geschlossen und durfte nicht betreten werden. Dabei gibt es täglich genug Schaulustige, die bei einem Spaziergang am Rhein einen kleinen Schlenker einlegen, um die tollen Wandmalereien zu bestaunen. Doch gerade diese mussten jetzt gründlich saniert werden. Die Farben waren völlig verblasst, von der damaligen Brillanz war nur noch wenig zu erkennen.
Fünf Jahre hatte Ralf Scholz, Mitglied im Kirchenvorstand der Katholischen Kirchengemeinde St. Joseph und Remigius, für die Genehmigung der Restaurierung der Wandmalereien gekämpft. „Es gab diverse Risse im Sturz, die Tür klemmte und knirschte über den Boden und vor allem die Farben haben gelitten“, sagt Scholz.
Kapelle in Köln-Weiß: Künstlerfamilie für Sanierung engagiert
Jens Kratzheller, ein Kölner Architekt, leitete die Arbeiten, gemeinsam mit der Firma Restauratoren Kartäuserhof und zwei nicht unbekannten Künstlernamen im Kölner Süden. Denn die Säuberungen und Neubemalungen nahmen vornehmlich die beiden freiberuflichen Künstler und Geschwister Anna M'barek und Clemens Hillebrand vor. Das wundert nicht. Ihr Vater, der bekannte Künstler Elmar Hillebrand, legte Anfang der 1980er Jahre den Grundstein für die künstlerische Gestaltung der Fresken. Auch das Fenster im Chorraum hatte Hillebrand geschaffen.
Scholz zeigt Respekt vor der Arbeit der beiden Künstler. „Es wurde mit ganz kleinen Schwämmchen gearbeitet. Jedes Detail wurde einzeln sauber getupft. Es war eine unglaublich aufwendige Arbeit“. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Dreck und Feuchtigkeitsflecken auf den Wandmalereien sind verschwunden. Alleine durch die Reinigung kamen die Farben zurück. Natürlich wurde dennoch alles akribisch nachgemalt.
Der gemalte Vorhang im Chorraum oder der heilige Christophorus, leuchten ebenso wie weitere Motive wie die Arche Noah. Diese hatte allerdings zur damaligen Zeit, vor über 40 Jahren, der Künstler Theo Heiermann, an die Kapellenwand gebracht. Sohn Paul übernahm deshalb auch die Wiederherstellung.
Ein kleiner Wermutstropfen ist die Finanzierung. „Das Erzbistum sollte eigentlich alles übernehmen“, sagt Scholz. Am Ende übernahm das Erzbistum 70 Prozent der Kosten. 30.000 Euro muss die Gemeinde jetzt noch über Spenden zusammen bringen.