Die Stadt mietet das Containerdorf für Flüchtlinge am Südstadion länger – das kostet viel Geld und wirkt sich auf das geplante Oktoberfest aus.
Flüchtlinge in KölnStadt mietet Unterkunft am Südstadion länger – Auswirkungen auf Oktoberfest
Die Stadt Köln wird den Parkplatz am Südstadion sowie die Container zur Unterbringung von bis zu 480 Flüchtlingen bis zum 31. August 2024 mieten. Das hat der Stadtrat am Donnerstag beschlossen. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ geht es um viel Geld: Die 15-monatige Verlängerung kostet demnach 7,56 Millionen Euro Miete für die 104 Containerwohneinheiten.
Doch im Gegensatz zum aktuellen Vertrag, der sich automatisch immer um einen Monat verlängert, ist das dem Vernehmen nach eine Ersparnis von rund 1,9 Millionen Euro. Die Container sind seit Dezember in Betrieb. Zuvor stand dort im vergangenen Jahr zwischenzeitlich eine Zeltstadt zur Unterbringung von Flüchtlingen.
Verwaltung bezeichnet Verlängerung als alternativlos
Hinzu kommen demnach noch rund 364.000 Euro Kosten für die Miete des Parkplatzes. Die Stadt muss sie an ihre städtische Tochter, die Kölner Sportstätten, zahlen. Der Parkplatz ist 7500 Quadratmeter groß, umgerechnet so groß wie ein Fußball-Feld. Es geht also für Grundstück und Container um insgesamt rund 9,5 Millionen Euro für das gute Jahr. Die Verwaltung bezeichnet die Verlängerung als alternativlos, um keine Sport- und Turnhallen zu nutzen. Aktuell wohnen dort 343 Flüchtlinge.
Möglicherweise muss die Stadt Köln aber auch noch Schadenersatz zahlen – und zwar, wenn sie keine Ersatzfläche für das Oktoberfest findet. Es sollte vom 23. bis 30. September stattfinden, rund 3500 Gäste feiern traditionell im Festzelt. Schon zuletzt fielen „Viva Colonia – das Kölschfest am Südstadion“, die „Kölner Hüttengaudi“ sowie die „90er-Sause am Südstadion“ aus.
Schadenersatz ist eine Option
Findet die Stadtverwaltung in den nächsten Monaten keine Ersatzfläche für das Oktoberfest, muss sie nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bis zu 350.000 Euro Schadenersatz zahlen. Die Gesprächen mit dem Veranstalter laufen laut Stadt, die Firma W.S.B.S.-Event GmbH war am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Für weitere Feste gibt es dem Vernehmen nach keine Verträge.
Derzeit bringt die Stadt Köln laut eigenen Angaben rund 11.500 Geflüchtete unter, davon sind rund 3800 aus der Ukraine. Im Januar kamen 310 neue Flüchtlinge dazu, im Februar 216. Eine gesicherte Prognose ist aus Sicht der Verwaltung aber nicht bis August 2024 möglich.