Die Europaschule hat den Erlös aus einem Sponsorenlauf in eine Indoor-Skaterrampe investiert, die in der Mittagspause genutzt werden kann.
Zollstock/RaderthalKölner Europaschule erhält neue Indoor-Skaterrampe
Schwungvoll fährt Tim die gebogene Rampe hinunter. Oben an der anderen Seite angekommen, hält er sein Board mit dem Rand an der Rampenkante fest und lässt den Rest des Brettes für einen Moment in der Luft stehen. Dann löst er das Board, springt wieder auf und rollt hinunter. Der 18-Jährige freut sich, der Trick hat geklappt.
Tim liebt Skaten und seit dem Beginn des Schuljahres kann er das auch bei jedem Wetter in seiner Schule, der Europaschule in Zollstock/Raderthal. Kurz vor den Sommerferien richtete die Schule einen Skaterraum ein mit einer sieben Meter langen, drei Meter breiten und 99 Zentimeter hohen Rampe.
Das Geld dafür – rund 5000 Euro – kam zusammen bei einem Sponsorenlauf im Sommer 2021, den die Einrichtung spontan für Geschädigte der Flutkatastrophe im Ahrtal und der Eifel veranstaltete. „Es kam viel mehr Geld zusammen, als wir gedacht hatten, insgesamt 20 000 Euro.
Rampe sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene geeignet
Daher haben wir beschlossen, die Hälfte davon – wie geplant – einer Grundschule in Kall zu spenden und die andere Hälfte für unsere eigene Schule zu nutzen“, berichtet Schulleiter Kai Gruner. Die Gesamtschule hat in ihrem Ganztag allerlei Angebote für die gut 1300 Schüler.
„Wir haben verschiedene Sportangebote, einen Kraftraum für die älteren Schüler, Musik- und Kunstangebote, eine Bibliothek, ein Schüler-Café, wo die Schüler spielen können. Da ist die Skaterrampe eine wunderbare Ergänzung. Das Tolle hier ist, dass Anfänger wie Fortgeschrittene gemeinsam trainieren können“, erklärt er.
Die Idee zur Rampe hatte Schulsozialarbeiter Michael Gorissen, selbst begeisterter Skater. „Dadurch, dass wir die Rampe in einem Raum haben, sind wir unabhängig vom Wetter“, sagt er. Der Raum ist in der sechsten und siebten Stunde – dann ist Mittagspause - geöffnet, Gorissen ist immer vor Ort. „Die Schüler tragen Helm und Schoner, bis auf Tim, der schon volljährig ist und länger skatet“, berichtet er.
Geringeres Verletzungsrisiko als bei anderen Sportarten
Man falle zwar durchaus auch immer mal wieder hin, aber beim Skaten sei das Verletzungsrisiko geringer als beim Handball oder Fußball, so Gorissen. Das Angebot werde sehr gut angenommen, von allen Altersgruppen. „Im Moment kommen noch mehr Jungs als Mädchen, aber Skaten ist genauso ein Sport für Mädchen“ betont er.
Auch eine Skater-AG trainiert mehrmals in der Woche an der neuen Rampe. „Man braucht vor allem Balance, Mut und Willenskraft beim Skaten – und natürlich Spaß an der Sache“, sagt der Schulsozialarbeiter. Für die Anfänger gibt es im Nebenraum eine Mini-Rampe, wo sie unter Anleitung einer Trainerin erste „Rollversuche“ machen können.
„Skaten macht Riesen-Spaß. Es ist eine Herausforderung und man muss die Angst überwinden. Es ist toll, wenn man einen Trick übt und der dann schließlich klappt“, findet Tim. Groß geschrieben wird auch die Hilfsbereitschaft in der Skatertruppe – fällt einer hin, helfen die anderen ihm gleich wieder auf.
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