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Duett mit NiedeckenSantiano-Sänger überrascht mit BAP-Klassiker auf Plattdeutsch

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BAP-Sänger Wolfgang Niedecken und Santiano-Mitglied Hans-Timm Hinrichsen blicken in die Kamera.

BAP-Sänger Wolfgang Niedecken (l.) und Santiano-Mitglied Hans-Timm Hinrichsen, besser bekannt als Timsen, machen gemeinsame Sache.

BAP und Santiano liegen musikalisch weit auseinander. Was aber Wolfgang Niedecken und Hans-Timm Hinrichsen eint, ist die Liebe zum Dialekt.

Mit ihrer maritimen Volksmusik, dem Seemannsgarn und der Sehnsucht nach dem Meer ankert die Band Santiano seit mehr als zehn Jahren mit jedem Album ganz vorne in den Charts. Bei BAP gibt es Parallelen: Auch Wolfgang Niedecken ist dem Wasser zugetan – vor allem dem Rhein natürlich – und fährt in seinen Songs auch schon mal bis nach Zandvoort, wo es Kroketten zum Frühstück gibt. Oder er ist auf der Fähre „rövver noh Tanger“ oder einfach nur „fuhl am Strand“.

Was Santiano-Sänger Hans-Timm Hinrichsen, besser bekannt als Timsen und die Kölner Rocklegende jedoch am meisten eint, ist die Liebe zum Dialekt. So haben die beiden den BAP-Ohrwurm „Aff un zo“ neu vertont, der auf Hinrichsens neuem Solo-Album zu hören ist, das am 25. April in den Handel kommt.

BAP-Chef und Santiano-Musiker nehmen gemeinsamen Song auf

Beim Santiano-Musiker heißt das BAP-Werk allerdings „Aff und to“, denn Timsen singt das Duett auf Plattdeutsch, während Niedecken dem Kölsch treu bleibt. Auch musikalisch klingt der Song anders als im Original: Statt eines Reggaes hat sich Timsen für eine flotte Irish-Folk-Nummer entschieden.

Als Timsen bei Niedecken wegen einer Zusammenarbeit anfragte, sagte dieser sofort zu: „Ich fand die Idee toll. Ich habe immer gedacht: Es müsste mal ein Festival geben, bei dem all die Leute zusammen spielen, die ihrem Dialekt oder ihrer Muttersprache treu geblieben sind und darauf aufgebaut haben. Von dieser Idee musste ich mich verabschieden, und als die Anfrage kam, dachte ich: Endlich macht das mal einer, wenigstens auf Tonträger!“

So wie Niedecken in kölscher Sprache denkt und Songs schreibt, geht es Timsen mit dem Plattdeutschen, wie er sagt: „Wenn ich zwei und zwei zusammenzähle, dann heißt das bei mir: Twee un twee sünd veer.“ Es sei für ihn „die beste Art, mich auszudrücken. Gerade wenn man Musiktexte schreibt, wenn es um Gefühle geht, hat man über das Plattdeutsche den direktesten Zugang.“ Niedecken stimmt ihm zu: „Dialekt ist einfach die Sprache der Seele.“

Timsen, der in einem Dorf bei Schleswig wohnt, hat auf seinem neuen Album „Vun hier“ alle Songs im Dialekt und mit prominenten Duett-Partnern aufgenommen. So singt Stefanie Heinzmann Walliser Schwyzerdütsch, Hannes Ringlstetter auf Bayerisch, und Dieter „Maschine“ Birr von der 2016 aufgelösten Band „Puhdys“ berlinert. Timsen und Niedecken stellen ihren gemeinsamen Song am heutigen Freitag , 24. Januar, in der NDR-Talkshow (22 Uhr) vor.