Die Kölner CDU muss sich noch einmal auf die Suche nach einem neuen Kandidaten für das Oberbürgermeisteramt begeben.
Satirischer WochenrückblickDie kölsche Aktion „Silberlocke“
Das ist ein trauriger Abgang des selbsternannten Hoffnungsträgers der Kölner CDU. Doch bei näherem Hinsehen hat er für den Ausgestoßenen auch etwas Gutes. Kurz vor Weihnachten kann sich der Parteivorsitzende Alexander Mandl unterm Tannenbaum ganz auf den Kern seiner Arbeit konzentrieren und bei Äpfeln und Nüssen darüber nachdenken, wie er den Unions-Laden wieder zusammenführt, den er mit seinem konservativen Kurs selbst gesprengt hat.
Derweil hat sich der Parteivorstand unter dem Motto „Wir suchen, er findet“ um einen Hoffnungsträger geschart, der nun einen neuen Kandidaten – oder gar eine Kandidatin (?) – für das nach dem Dreigestirn wichtigsten Amt in Köln finden muss.
„Wir suchen, er findet“
Nathanael Liminski, NRW-Europaminister, Chef der Staatskanzlei, Vorsitzender der CDU Mittelrhein und einer der engsten Vertrauten von Ministerpräsident Hendrik Wüst, leitet ein Gremium, das sich Findungskommission nennt, aus dem sich sein frustrierter Amtsvorgänger Armin Laschet geräuschlos zurückgezogen hat. Weil es da nichts zu lachen gab.
Du lieber Himmel! Wo soll Liminski – Spitzname Schliminski - mitten in der Weihnachtszeit und vor einer Bundestagswahl einen Spitzenpolitiker herzaubern, der sich Köln antun möchte? Dagegen ist die Jungfrauengeburt doch ein Krippenspiel.
Mit der Li-Le-Li-Methode vielleicht: Liminski lernt von den Linken und plant den Neuanfang mit der Aktion „Silberlocke“, mit der sich die Linken in den nächsten Bundestag retten wollen. Die Gysis, Bartschs und Ramelows von Kölle heißen Fritz Schramma (77), Rolf Bietmann (70) und Konrad Adenauer (79). Ein Alt-Oberbürgermeister, ein Ex-Bundestagsabgeordneter und der Enkelsohn des ersten deutschen Bundeskanzlers gleichen Namens.
Adenauer war es sogar vergönnt, als Vorstandsvorsitzender des Haus- und Grundbesitzervereins in diesem Jahr den Hanns-Schaefer-Preis entgegennehmen zu dürfen, den sein eigener Verein ausschließlich an verdiente Persönlichkeiten vergibt, die sich besonders für das gesellschaftliche und kulturelle Zusammenleben in Köln einsetzen. Das hat noch keiner vor ihm geschafft.