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SeverinsklösterchenKaum noch Leben in dem Gotteshaus

Lesezeit 2 Minuten
  1. Schwesternorden der Cellitinnen geben Mutterhauskirche auf

Innenstadt – . Die Mutterhauskirche des Schwesternordens am Severinsklösterchen wird in absehbarer Zeit aufgegeben. Das bestätigte die Ordensleitung der Cellitinnen im Kloster Heisterbach auf Anfrage. Viel Leben herrscht in der Kirche ohnehin nicht mehr. Die Kirche wurde zuletzt kaum noch genutzt und sei außerdem während des U-Bahnbaus stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Der Bau, der ein wenig zurückgesetzt an der Severinstraße steht, gehört zum Schwesternkonvent, der bis heute im Krankenhaus der Augustinerinnen, genannt Severinsklösterchen, wirkt. Die Zahl der Schwestern ist über die Jahre allerdings stark gesunken. Derzeit sind es fünf. Für ihre Gottesdienste nutzen sie eine Kapelle in ihrem Konvent.

In "absehbarer Zeit" werde wohl auch der Konvent geschlossen, heißt es aus der Ordensleitung weiter. Die Schließung der Kirche sei den Schwestern nicht leicht gefallen, sei aber angesichts der schwindenden Mitgliederzahl unausweichlich. Ein Abschlussgottesdienst allerdings soll noch folgen. Mit ihm wird die Kirche dann auch profaniert, also entweiht. Ein Abriss der Kirche ist wahrscheinlich, allerdings noch nicht beschlossen. "Die zukünftige Nutzung befinde sich derzeit in der Konzeptionsphase", teilt Ann-Christin Kuklik mit, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Severinsklösterchens. Träger des Krankenhauses ist eine Stiftung, die nach den Cellitinnen benannt ist. Über die Kirche und das Grundstück entschieden die Schwestern allerdings autonom, so Kuklik. Weder sie noch die Schwestern wollten Angaben dazu machen, welche Optionen diskutiert werden und wie lange die Entscheidung dauern wird.

BU: Die Mutterkirche des Schwesternkonvents an der Severinstraße

Deutschlandweit gehören den "Cellitininnen nach den Regeln des hl. Augustinus" noch rund 50 Frauen im Alter zwischen 70 und 95 Jahren an. Die Ursprünge des Ordens gehen auf die Beginenbewegung im 14. Jahrhundert zurück. Im Kölner Erzbistum gibt es heute drei Orden, deren Mitglieder sich Cellitinnen nennen und die nach den Regeln des heiligen Augustinus leben. Die Schwestern waren schon immer karitativ tätig. 1838 gründeten einige von ihnen jene Gemeinschaft, die 1874 auch das Krankenhaus im Severinsviertel eröffnete. Sie leben bis heute in einem ehemaligen Gutshof, der zum Mutterhaus ausgebaut wurde. Die dazu gehörige Kirche wurde bei einem Luftangriff 1943 zerstört. Die heutige Mutterhauskirche wurde 1951 an selber Stelle neu errichtet nach dem Entwurf des Kölner Architekten Theo Heuser. Der wuchtige Bau bot nach dem Krieg Platz für Gottesdienste und Ordensfeiern. Der Konvent zählte damals rund 100 Schwestern.