In einer Videobotschaft zum katholischen Gedenktag für Missbrauchsopfer spricht der Kölner Kardinal Rainer Woelki von kirchlichem Versagen.
Sexueller MissbrauchKölner Kardinal Woelki beklagt Versagen der Kirche
Zum „Gedenktag für Betroffene sexualisierter Gewalt“ der katholischen Kirche hat Kardinal Rainer Woelki in allgemeiner Form Fehler im Umgang mit Missbrauch beklagt. „Es hat leider lange gedauert, bis wir in der Kirche aufgeschreckt sind und erkannt haben, dass es auch im Umgang mit Betroffenen sexualisierter Gewalt einer drastischen Umkehr bedarf“, sagte Woelki in einer Videobotschaft, die das Erzbistum Köln seit Anfang November als „Impuls der Woche“ veröffentlicht.
Betroffenen sei „unsägliches Leid angetan“ worden, und er schäme sich „als Priester und Bischof zutiefst“ für jeden Täter aus den Reihen seiner Mitbrüder und kirchlichen Mitarbeiter. „Wie häufig mussten Kinder und Jugendliche leiden, weil wir nichts getan haben?“, fragte Woelki. Betroffene seien viel zu lange mit ihren schrecklichen Erlebnissen alleingelassen worden. „Niemand hat sie gehört, auch wir als Kirche nicht.“
Er bedankte sich bei den Opfern, die mit ihrem Mut zur Offenlegung der Taten „umfassende Aufklärung samt notwendiger Konsequenzen“ ermöglicht hätten. „Wir müssen und wollen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen“, sagte Woelki. Zudem versicherte er den Adressaten seiner Videobotschaft, dass er sich „weiterhin dafür einsetzen“ werde, dass sich diese Fehler nicht wiederholen.
Auf Kritik an seinem persönlichen Umgang mit Missbrauchsvorwürfen gegen Priester des Erzbistums ging Woelki weder direkt noch indirekt ein.