Siebenjähriger überfahrenMüllwagen-Fahrer steht nach Unfall in Köln vor Gericht
Köln – Fast genau ein Jahr nach einem tödlichen Unfall in Köln-Widdersdorf steht am 22. Mai ein 38 Jahre alter Müllwagenfahrer der Abfallwirtschaftsbetriebe vor dem Kölner Amtsgericht. Der Mann ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, am 28. Mai voriges Jahr einen sieben Jahre alten Jungen überfahren zu haben, der auf dem Fahrrad unterwegs war. Sein Vater war ein Stück vor dem Kind gefahren, sie waren auf dem Weg zur Schule.
Beim Abbiegen übersehen
Beim Rechtsabbiegen soll der Fahrer den Schüler im verkehrsberuhigten Mathesenhofweg übersehen und erfasst haben. Laut Anklageschrift hätte der Fahrer dreieinhalb Sekunden Zeit gehabt, das Kind zu bemerken, wenn er in den Seitenspiegel geschaut hätte. Der Müllwagen war demnach mit etwa elf Stundenkilometern unterwegs, der Junge mit etwa zwölf bis 16. Er prallte gegen einen Reifen des Müllwagens, geriet unter die Hinterachse und war vermutlich sofort tot.
Der Prozess gegen den AWB-Fahrer beginnt um elf Uhr. Den Mann erwarten bis zu fünf Jahre Gefängnis oder eine Geldstrafe. Zehn oder elf Zeugen sind geladen, darunter die Eltern des Jungen sowie zwei AWB-Mitarbeiter, die ebenfalls im Müllfahrzeug gesessen hatten. Außerdem soll ein Sachverständiger dazu befragt werden, wie sich der Unfall ereignet hat. Ein Urteil wird noch für denselben Tag erwartet.