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Stadt setzt Killerfische einRaubfische ins Wasser gelassen

Lesezeit 2 Minuten

Hechte und Zander wurden am Decksteiner Weiher ausgesetzt.

Köln – Zu viele Fische verderben den Teich: Der Überschuss an Fischbeständen in Kölner Parkweihern ist nach wie vor so hoch, dass die Wasserqualität unter den hohen Bevölkerungsdichten bereits leidet. Es gibt zu wenige Raubfische, die den Bestand der pflanzenfressenden „Friedfische“ bändigen, die durch ihr ungehindertes Populationswachstum das biologische Gleichgewicht gefährden.

Gefundenes Fressen

Um die sensible Balance wiederherzustellen, lässt die Stadt Köln den Cölner Angel- und Gewässerschutzverein bereits im vierten Jahr in Folge 4.750 Hechte und Zander in die übervölkerten Gewässer aussetzen. In etwa zu gleichen Teilen wurden sie am Morgen auf den Decksteiner Weiher, den Aachener, Adenauer-, Stadtwald- und Volksgartenweiher verteilt. Der Überfluss an „Friedfischen“ ist für die Raubfische ein gefundenes Fressen, die gefräßigen Fische in allen Größen sollen so überhöhten Populationen auf natürliche Weise eindämmen.

Fischbestand muss eingedämmt werden

Die Wiederherstellung des natürlichen Gleichgewichts ist für das Fortbestehen der Lebensräume unabdingbar: Denn sollte der Fischbestand weiter ansteigen, würde sich der Gewässerzustand noch weiter verschlechtern. In diesem Fall sind stille Wasser sind nicht nur tief, wie es im bekannten Sprichwort heißt, sondern auch extrem befindlich.

Durch Temperaturextreme, Wetterumschwünge oder einen Überschuss an Biomasse, wie Brotresten, Vogelkot oder Laub, kann das biologische Gleichgewicht der künstlichen Standgewässer schnell ins Wanken geraten. Das fördert nicht nur extremes Algenwachstum, was dem Wasser zunehmend Sauerstoff entzieht, ein Überfluss an Nahrung begünstigt auch rasante Anstiege der Populationsdichten.

Fischssterben ist voraussehbar

Die Luft wird langsam knapp, der Weiher kippt. Die Folge: Einsetzende Fäulnis und großes Fischsterben. Die kleineren Friedfische sind immer zu erst betroffen. Sie bekommen nicht genügend Sauerstoff und ersticken – der Verwesungs- und Zersetzungsprozess ihrer Kadaver begünstigt das Algenwachstum und die Sauerstoffverknappung wiederum – ein Teufelskreis. Greift der Mensch auf gefährliche Schwankungen nicht rechtzeitig ein, können intakte Ökosysteme zu lebensfeindlichen Umgebungen für die Bewohner werden.