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Verlängerung der S 6 bis BocklemündErste Pläne für S-Bahn von Köln nach Mönchengladbach

Lesezeit 2 Minuten

Symbolbild.

Köln – Die Stadtverwaltung und der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) wollen das S-Bahnnetz in Köln ausbauen. Die Ratspolitiker sollen am 1. Dezember per Dringlichkeitsbescheid entscheiden, ob eine Machbarkeitsstudie für eine Verlängerung der Linie S 6 bis nach Mönchengladbach in Auftrag gegeben werden soll oder nicht.

Die S 6, die bislang zwischen Essen und Köln-Worringen verkehrt, würde dann im 20-Minuten-Takt über die Haltestelle Müngersdorf Technologiepark bis Pulheim und stündlich weiter über Grevenbroich bis nach Mönchengladbach verlängert werden. In Bocklemünd soll zudem ein neuer Haltepunkt mit einer Anbindung an mehrere Buslinien entstehen. Der Ausbau soll in Zukunft die Verkehrsanbindung der Stadtteile Bocklemünd und Mengenich einschließlich des angrenzenden Gewerbegebiets und des Wohngebiets Widdersdorf-Süd verbessern.

Strecke ist überlastet

Die Infrastruktur des Kölner Schienennetzes sei überlastet, heißt es zu den Hintergründen für die Überlegungen. Der gesamte Bahnknoten Köln stoße mit seinen Zulaufstrecken an die Kapazitätsgrenzen, teilt die Stadtverwaltung mit. Im Rahmen des Bahnknotenkonzeptes sei daher vorgesehen, die Züge einzelner Regionalbahnlinien mittel- bis langfristig von den Gleisen des Fern- und Regionalexpressverkehrs auf die Gleise der S-Bahn zu verlagern und in S-Bahnlinien mit dichter Taktfolge umzuwandeln. Damit könnten im Bahnknoten Köln zusätzliche Gleise für Züge des schneller verkehrenden Schienenpersonennahverkehrs, wie etwa RE- und RRX-Linien sowie des Fernverkehrs zur Verfügung gestellt werden.

Darüber hinaus sei es ein erklärtes Ziel des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg, das Bahnnetz um Köln als Stadtschnellbahnsystem auszubauen, um auch innerstädtische Verbindungen anbieten zu können – was in Städten wie Berlin, Hamburg und München bereits jetzt üblich ist. In der Machbarkeitsstudie soll die betriebliche, verkehrliche und technische Machbarkeit sowie die volkswirtschaftliche Sinnhaftigkeit als Nutzen-Kosten-Analyse untersucht werden.

Kosten werden geteilt

Die vom Ausbau betroffenen Verwaltungen der Stadt Köln, des Rhein-Erft-Kreises, des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) und des NVR haben bereits vereinbart, die Machbarkeitsstudie gemein-schaftlich zu beauftragen und zu finanzieren. Die Federführung für das Projekt soll der NVR übernehmen. Die Stadt Köln hat gegenüber den übrigen Projektbeteiligten eine Übernahme der Kosten in Höhe von maximal einem Viertel der Gesamtkosten in Aussicht gestellt – diesele sollen geschätzt bei etwa 100.000 Euro liegen.

Die öffentliche Ausschreibung kann allerdings erst erfolgen, sobald alle Projektbeteiligten fest zugesagt und die Vereinbarung unterzeichnet haben. Der NVR benötigt eine verbindliche Zusage spätestens bis zum 10. Dezember, weil an diesem Tag die Verbandsversammlung stattfinden wird, die den Auftrag für die Machbarkeitsstudie erteilen soll.