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Lebensretter für BedürftigeAnonymer Krankenschein bleibt in Köln erhalten

Lesezeit 2 Minuten
05.11.2021 Köln.
KÖLNER GIPFEL aus Politik u. Bürgervereinen gegen Verwahrlosung der Innenstadt.
Obdachlose auf dem Eigelstein.

Mehrere Hundert Menschen sind in diesem Jahr mit Hilfe eines Anonymen Krankenscheins medizinisch versorgt worden.

Das Kölner Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt stellt einen Antrag auf Fortführung des Projekts. Auch SPD und Linke sind dafür.

Der Anonyme Krankenschein für Menschen ohne Krankenversicherung soll erhalten bleiben. Das Kölner Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt hat sich auf einen Antrag verständigt, wonach im städtischen Haushalt für die kommenden beiden Jahre 700.000 Euro für das Projekt zur Verfügung gestellt werden sollen. Im Haushaltsentwurf für 2025 und 2026 war kein Geld für die Fortführung des Projekts vorgesehen – die Stadtverwaltung hatte auf fehlende Finanzierungsmöglichkeiten hingewiesen. Die Leistung sollte eingestellt werden.

Wir sind daher sehr froh, dass wir eine Möglichkeit gefunden haben, das erfolgreiche Angebot in Köln fortführen zu können
Dilan Yazicioglu, sozialpolitische Sprecherin der Kölner Grünen

„Der Anonyme Krankenschein bleibt bestehen – das ist ein großer Erfolg für eine faire Gesundheitsversorgung in Köln“, sagte Dilan Yazicioglu, sozialpolitische Sprecherin der Grünen, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Besonders vulnerable Gruppen wie Obdachlose, Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus oder Opfer häuslicher Gewalt profitieren davon.“ So werde weiterhin niemand in Köln von gesundheitlicher Versorgung ausgeschlossen. „Mit diesem Schritt zeigen wir, dass Köln das Wohlergehen aller Einwohnerinnen und Einwohner am Herzen liegt.“

Finanziert werden soll das Projekt über nicht ausgeschöpfte Mittel aus anderen Förderungen, die die Grünen vorgeschlagen hatten. Die Kölner Politik hatte gehofft, dass das Land NRW helfen würde, das erfolgreiche Projekt Anonymer Krankenschein nach einem Jahr weiter zu finanzieren. Das war nicht geschehen.

Auch die Fraktionen von SPD und Linken hatten sich für eine Fortführung des Anonymen Krankenscheins in Köln starkgemacht.