Sportprogramm TurmbesteigungSo fit macht der Kölner Dom

Wer den Domturm hinaufgestiegen ist, kann zurzeit verbrannte Kalorien auf dem Weihnachtsmarkt wieder zuführen
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Köln – Der Dom bringt regelmäßig Touristen aus der Puste. 533 Stufen sind es bis zur Plattform des Südturms und diese liegt auch noch auf einer Höhe von rund 157 Metern. Wie anstrengend die Turmbesteigung für den Einzelnen ist, hängt stark vom Körpergewicht ab. Treppensteigen erfordert aber grundsätzlich eine gute Fitness.
Die Belastung beim Aufstieg liegt zwischen 70 und 125 Watt, erklärt Professor Hans-Georg Predel vom Institut für Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln. Das ist vergleichbar mit einer Bergtour auf dem Fahrrad inklusive knackigem Anstieg. Mindestens 10 Minuten, eher 15 Minuten braucht der Durchschnittbesucher, bis er oben angekommen ist, schätzt Predel: „Für gesunde Leute ist das ein tolles Training.“
Wer alle 533 Stufen schafft, verbrennt zwischen 150 und 200 Kilokalorien (kcal). Ein Glas Kölsch (200 ml) schlägt in etwa mit 90 Kalorien zu Buche. Zwei Kölsch sind nach dem Sportprogramm deshalb erlaubt. Bis ein Jogger bei mittlerem Tempo auf dieselbe Menge kommt, ist er im Schnitt knapp 20 Minuten unterwegs.
Für die meisten Erwachsenen sei der Anstieg kein Problem, meint Predel. Jedoch unterschätzen viele Untrainierte die Anstrengung. In dem Moment, in dem man anfängt zu schnaufen, ist es für den Körper bereits zuviel. Daher ist der Dom als Fitnessprogramm bei Trainingsmangel oder Bluthochdruck nicht zu empfehlen: Die Anstrengung kann zu Durchblutungsstörungen des Herzens führen. Auf der 70-Meter-Ebene hat das Herzzentrum der Uniklinik Köln einen neuen Defibrillator für Notfälle bereitgestellt, mit dem auch Laien Herzpatienten einen Stromstoß zur Wiederbelebung versetzen können. Denn bevor es ein Helferteam durch das enge Treppenhaus schafft, verrinnt wertvolle Zeit.