StadtentwicklungWie es mit dem Laurenz-Carré am Kölner Dom weitergeht
Köln – Die Neuentwicklung des Areals rund um das ehemalige WDR-Karree südlich des Doms hat sich erneut ein Stück weit nach hinten verschoben. Der Investor Gerchgroup aus Düsseldorf hatte zunächst geplant, im April mit dem Umbau des zwischen Am Hof, Unter Goldschmied, Laurenzplatz, Marspfortengasse und Sporergasse gelegenen Geländes zu beginnen.
Die Arbeiten sollen nun doch erst nach der Sommerpause im September starten. „Dann erwarten wir die Baugenehmigung für den Nutzungsbereich Hotel und reichen zeitgleich den Bauantrag für die übrigen Bauteile ein, die etwas zeitversetzt in den Hochbau gehen werden“, sagte Mathias Düsterdick, Vorstandsvorsitzender der Gerchgroup, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Im September sollen zunächst die Entkernungs- und Abbrucharbeiten beginnen, die Baustelle wird dann also ihren Betrieb aufnehmen und auch sichtbar als solche zu erkennen sein.
Die Eröffnung des vollständig sanierten Senats-Hotels, das unter Denkmalschutz steht, ist für das Jahr 2024 geplant. Einziehen wird ein Radisson Red Hotel – die Marke wird damit erstmals in Deutschland vertreten sein. Die bisherigen Red-Häuser in Dubai, Kapstadt, Lissabon und Wien sind laut Radisson in Richtung „Lifestyle, modernes Design und Technologie“ ausgerichtet. Die Gerchgroup will parallel zu der Eröffnung des Hotels mit 262 Zimmern in drei Jahren auch weitere Bereiche in Betrieb nehmen.
Stadtrat beschließt Veränderungssperre
Noch fehlt für das weitläufige Areal ein rechtsgültiger Bebauungsplan, der derzeit auf Grundlage eines städtebaulichen Planungskonzeptes aufgestellt wird. Der Stadtrat hatte deshalb zuletzt eine sogenannte Veränderungssperre für das Gelände um ein Jahr verlängert. Dabei handelt es sich um ein Instrument, das dem Eigentümer bauliche oder sonstige wertsteigernde Veränderungen verbietet. So soll sichergestellt werden, dass es unmöglich ist Fakten zu schaffen, die den städtebaulichen Zielen des Bebauungsplans entgegenstehen könnten.
Das von der Gerchgroup als Laurenz-Carrée vermarktete Areal soll laut Investor ein „modernes und urbanes Quartier“ mit einem neuen gehobenen Hotel, Büros, 64 Wohnungen – darunter 19 Sozialwohnungen – und Einzelhandelsgeschäften werden. Die Gerchgroup investiert nach eigenen Angaben 400 Millionen Euro in das Projekt. Unklar ist noch, welche gewerblichen Mieter einziehen und welche Geschäfte auf den Erdgeschossflächen eröffnet werden. Angedacht sind angesichts der prominenten Lage auch Anbieter aus dem Premium-Segment, wie es bereits beim benachbarten Dom-Hotel schräg gegenüber der Fall ist.
Die Pläne für die Neugestaltung stammen von den Kölner Architekten von Kister, Scheithauer, Gross (KSG). Beim Architektenwettbewerb konnte das Büro die Jury vor allem durch seine „architektonische Balance“ überzeugen, indem der Entwurf „Stilelemente der frühen Jahre des 20. Jahrhunderts aufgreift und mit einer zeitgenössischen und modernen Formsprache kombiniert“. Das Ergebnis füge sich hervorragend in das sensible städtebauliche Umfeld ein und werde diesem besonderen Standort somit gerecht, hieß es in der Begründung.
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Unklar ist zurzeit noch, wie es mit dem Bürgeramt Innenstadt am Laurenzplatz gegenüber der Parkhauszufahrt An Farina weitergeht. Das Kundenzentrum ist nach Aussage der Gebäudewirtschaft zu klein, die Stadtverwaltung sucht daher nach einem alternativen Standort. Sollte das gelingen, wäre es möglich, auch dieses in die Jahre gekommene Gebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen.