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„The Dead South“ im Palladium„Ich mag euer Buhen, kann ich davon noch mehr haben?“

Lesezeit 3 Minuten
PLUS The Dead South 1

The Dead South im Kölner Palladium.

  1. Mit ihrem Hit „In Hell, I’ll Be in Good Company“ wurden The Dead South aus Kanada bekannt.
  2. Am Freitag, 11. März, kam die Folk-Bluegrass-Band für ein Konzert ins Palladium nach Köln.

Köln – Regina in der kanadischen Provinz Saskatchewan ist die Stadt, die dem geografischen Mittelpunkt Nordamerikas am nächsten liegt. Musikalischer Mittelpunkt der Stadt dürfte derzeit die Folk-Bluegrass-Band „The Dead South“ sein.

Ihre Single „In Hell, I’ll Be in Good Company“ ist nicht nur auf „YouTube“ ein großer Hit. Auf der Internetplattform wurde der Song bislang über 300 Millionen Mal aufgerufen und bescherte der 2012 gegründeten Formation weltweite Aufmerksamkeit.

Vorband: The Hooten Hallers

Vor allem in Europa etwas weniger bekannt ist vermutlich die Vorband „The Hooten Hallers“. Man ist versucht zu sagen: Noch. Gitarrist und Sänger John Randall gründete die Truppe 2007 in Columbia im US-Bundesstaat Missouri. In seiner Heimat ist das Trio bekannt für energiegeladene Auftritte und scheinbar endlose Tourneen.

Dabei präsentieren die Musiker einen wilden Mix an musikalischen Einflüssen. Von Rhythm and Blues, Rock’n’Roll, Jazz, Soul und Punk schimmern in den Songs etliche Stilrichtungen durch. Das Ergebnis ist ein wuchtiger Sound, bei dem vor allem Kellie Everett mit ihrem Basssaxophon beeindruckt. Scheinbar mit spielerischer Leichtigkeit wirbelte sie mit dem schweren Instrument über die Bühne.

PLUS The Dead South 2

Kellie Everett und John Randall (The Hooten Hallers) im Kölner E-Werk.

Von dem wilden Ritt auf Betriebstemperatur gebracht, empfing das Publikum im Palladium die Hauptprotagonisten am späten Freitagabend mit frenetischem Applaus.

Wie beim Support-Act schlich sich bei den Songs von „The Dead South“ nach einer Weile eine gewisse Monotonie ein. Allerdings verstanden es die Kanadier meisterhaft eine zu erwartende Langeweile gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Ein Wild-West-Soundtrack

Den Südstaaten-Sound der Band kommentierte Frontmann Nathaniel Hilts gekonnt in einem an den breiten Akzent der südlichen Bundesstaaten erinnernden Idiom. Colton Crawford ließ sein Banjo in hohem Tempo galoppieren, zu dem Danny Kenyon mit seinem Cello zwischenzeitlich einen beruhigenden Kontrapunkt setzte.

Heraus kam eine Art Wild-West-Soundtrack. Zwischenzeitlich war der Zuhörer geneigt sein Pferd zu satteln, um die Rinderherde von der Weide zu treiben.

PLUS The Dead South 3

The Dead South-Frontmann Nathaniel Hilts im Palladium.

„Ich mag euer Buhen, kann ich davon noch mehr haben?“

Den großen Hit sparte sich das Quartett natürlich bis zum Ende der Show auf. Den Schlusspunkt bedeutete er aber nicht. Als Hilts den letzten Song ankündigte, erntete er lautes Buhen vom Publikum, dass ihm zu Beginn noch ein Geburtstagsständchen gesungen hatte. „Ich mag euer Buhen, kann ich davon noch mehr haben“, ließ der Sänger amüsiert verlauten.

Erneut kündigte er den letzten Song an und die Fans taten ihm den Gefallen. Im Zugabenblock gab es dann noch ein getragene Version von „You Are My Sunshine“.

Die Nummer, deren Urheberschaft umstritten ist, gehört zu den am häufigsten gecoverten Stücken der Welt. Zu den Interpreten gehören Stars wie Doris Day, Ray Charles, Johnny Cash, Bing Crosby oder Nat King Cole. Dahinter verstecken müssen sich „The Dead South“ mit ihrer Variante sicherlich nicht.