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Haus und GrundIntendant des Kölner Schauspiels stellt klare Forderung zum Carlswerk

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Bachmann Adenauer

Kölns Schauspielintendant Stefan Bachmann (l.) und Haus-und-Grund-Vorstandsvorsitzender Konrad Adenauer

Köln – Der Hanns-Schaefer-Preis des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins ist in diesem Jahr eine ausgenommen Schweizer Angelegenheit. Der Preisträger ist ein Eidgenosse, sein Laudator ebenfalls. Der Verein hat Schauspielintendant Stefan Bachmann mit der Stadtentwicklungsauszeichnung bedacht. Die Laudatio hielt Kulturdezernent Stefan Charles. Zwei Kulturmenschen im Mittelpunkt eines Preises für vorbildliche Stadtgestaltung – die Begründung der Jury zeigte, dass das durchaus möglich ist. Bachmann verband seine Auszeichnung zudem mit einer deutlichen Forderung an die Stadtverwaltung.

Der Intendant hat schon viele Preise für seine Inszenierungen und Bühnenprojekte gewonnen, einer für städtebauliche Belange sei aber für ihn „ein Novum“, sagte er bei den Feierlichkeiten in der Flora. Bachmann wurde dafür ausgezeichnet, dass das Carlswerk in Mülheim auf sein Bestreben hin 2012 zum Interimsstandort für das Schauspiel Köln wurde, was eine „bemerkenswerte Aufwertung des Stadtteils“ bewirkt habe, begründete Haus- und Grund-Vorstandsvorsitzender Konrad Adenauer. Der Intendant habe städtebauliche „Pionierarbeit“ geleistet. Bachmann ist Hanns-Schaefer-Preisträger 2021, da die Verleihung im vergangenen Jahr wegen Corona ausfiel. Kommendem Dezember, dem üblichen Termin für die Preisverleihung, wird die Auszeichnung für 2022 vergeben.

Theater, dass über Köln hinaus strahlt

Auch Kulturdezernent Charles legte anschaulich dar, wie das ehemaligen Werksgelände des Kabelherstellers Felten & Guilleaume aus einer „furchteinflößenden“ Industriebrache zu einem bedeutenden Kulturort wurde. Zu Beginn „fehlte es im Interim an allem“ konstatierte Charles. Mit der Zeit aber schnellten nicht nur die Besucherzahlen „unaufgeregt“ nach oben, Ebenso „unaufgeregt wurde aus dem Carlswerk ein richtiges Theater, dass in die ganze Stadt und darüber hinaus ausstrahlt“, lobte Charles. Dabei hob er auch den Carlsgarten auf dem Gelände hervor, ein Gemeinschaftsgarten mit Gastronomie, der zu einem Treffpunkt für Theaterbesucher, Anwohner, Schauspieler und viele anderen Menschen geworden sei.

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Der ausgezeichnete Bachmann sah sich indes nicht als alleiniger Preisträger, sondern als „Repräsentant“ eines Teams. Nur mit der Hilfe seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei es überhaupt gelungen, aus einem Gelände, das „vorher aussah wie ein stillgelegter Flughafen in Magdeburg“ zu einem allseits respektierten, funktionierenden Kulturort zu machen. Und das soll auch so bleiben, wenn Oper und Schauspielhaus in einigen Jahre fertig ist und das Schauspiel-Interim in Mülheim endet, forderte Bachmann: Die Stadt Köln müsse sich „klar dazu bekennen, das Carlswerk und den Carlsgarten für die Kultur zu erhalten.“ Sie könnten etwa ein „dritter Standort für das Schauspiel“ oder fester Punkt für Tanzaufführungen werden.